Samstag, 19. Februar 2011

Auf dem Weg ins Red Center

18. Geelong – Alice Springs

Es gibt einige Dinge, die ich am Reisen hasse. Dazu gehört ganz bestimmt das ewige sich verabschieden. Doch so gut es bei den Husons auch war, muss meine Reise weiter gehen. So war ich ab 5 Uhr Morgens das erste Mal so richtig auf mich allein gestellt. Das Travellen hat begonnen. Von jetzt an gibt’s keinen festen Wohnsitz, keine Bekannte oder Verwandte. Nur noch mich und die weite Welt *lach* So war dann auch die Busfahrt an den Flughafen Melbourne ein ganz intensiver Moment. Das erste Mal sah ich den Australischen Sonnenaufgang. Orange wie im Bilderbuch und riesig war sie, die Lichtkugel. Richtig riesig. Der Flug erwies sich als sehr angenehm, wenn auch etwas komisch. Irgendwie ging alles so schnell jetzt. Unter mir erbreitete sich das Red Center von Australien. Hunderte Kilometer von wilder Natur. Steppen, Wüste und auch kleine Wälder. Das war schon eindrücklich.

Alice Springs war früher einmal nicht mehr als ein Telegrafenhäuschen. Mr. Todd, nach dem hier vieles benannt ist, war dafür verantwortlich eine direkte Telegrafenlinie von Darwin nach Adelaide zu bauen, was die Übermittlung von Nachrichten von mehreren Monaten auf wenige Stunden verkürzte. Als dann in der Gegend Gold gefunden wurde, wuchs die Stadt schlagartig. Heute lebt die Stadt grösstenteils vom Backpackertourismus. Das sich die Einwohnerzahl stehts um die 25000 bewegt, hat damit zu tun, dass es für Ausländer, die sich hier ansiedeln einfacher ist, an ein Permanentes Visum zu kommen. Clever! Und heiss ist es hier. Unfassbar heiss. Die Sonne brennt, es ist ja auch Hochsommer. Der Stadtausflug am Nachmittag erwiess sich als Tortur. Zum Glück hat mein cooles Hostel einen Pool und allgemein ist hier alles sehr relaxt. Bei der Hitze geht halt wirklich nicht viel. Man muss sich auch unfassbar gut präparieren um nicht in der Sonne kläglich zu verbennen. Die vielen Aboriginies, die hier leben haben da weniger ein Problem damit. Ihr Problem ist viel mehr die Parallel-Gesellschaft die hier lebt und sich kaum miteinander interagiert. Warum ich das alles erwähne? Ich habe in vielen Gesprächen die Erfahrung gemacht, dass viele Leute diesem Örtchen nicht viel abverlangen können. Das ist sehr schade. Klar sind die Aboriginis viel betrunken und duften nicht allzu gut und die Kriminalität unter ihnen ist auch sehr hoch. Aber hei, wer ist dran schuld? Ich mag diesen ruhigen Fleck Erde. Und wieder mal gibt’s alles, was man braucht! Am Abend haben Annina, ein Mädel aus Graubünden und ich BBQ gemacht, zwei Flaschen weissen Fusel mit Sprite gekillt und anschliessend im Saloon mit allem und jedem gestusst und getanzt. Morgens um drei gings dann noch mal in den Pool um die Sterne zu beobachten. Life is made of Chocolate. Mann muss es sich nur nehmen. 


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