24. April 2011 - Nelson - Es regnet
Der Paul ist unser Auto. Unser Haus, unser Bett unsere Küche. Wir leben in Paul. Zu viert. Der Kopf an der Hecklappe, die je nach Wetter offen oder zu ist. Wir stehen auf Parkplätzen um die teuren Campsites zu umgehen. Da passieren allerhand Geschichten in der Nacht. Heute fällt Regen und wir sitzen nur rum. Die Gelegenheit, die letzten Morgen in Erinnerung zu rufen.
Klappe auf! Motorengeräusche wecken uns. Sie werden lauter. Ich sehe Licht. Träume ich? Da steht ein Wagen neben uns. Er leuchtet Neon Grün auf den Boden. Weitere Sportskarossen biegen um die Ecke. Stellen sich in Reih und Glied neben Paul und lassen ihre Muskeln spielen. Verdutzt schauen wir dem Spielchen zu. Weder fast noch furious, aber etwas eingeschüchtert. Man weiss nie was passiert. Klappe zu, versteckt und weitergeschlafen. Heiss!!! Klappe wieder auf. Etwa eine Stunde ist vergangen. Wieder Motorengeräusche. Muss dass sein? Habt ihr alle so kleine Geschlechtsorgane? Ein weisser Kleinwagen biegt ein, steht im Blickschatten. Was nun? Dann plötzlich fährt er los, passiert unser Blickfeld und was wir erblicken ist ein blanker Hintern, aus dem Seitenfenster gehalten, mit einem Smiley darauf. Als wäre es nicht schon genug peinlich, (für welche Partei auch immer) begleitete die Polynesierjunged ihre Aktion noch mit einem "I Kill You!" Lachen oder Angst haben? Schmunzelnd Klappe geschlossen und gute Nacht.
Klappe auf! Sonnenaufgang. "Was passiert da draussen? Was machen diese vielen Menschen da? In Reih und Glied, oh mein Gott, das sind ja Soldaten! Soldaten? Auf dem Parkplatz? Krieg?! Wir lassen den Blick aus der Klappe schweifen. Um uns stehen hunderte von Zuschauern. Ah! Das ist eine Militärparade! Warum Morgens um sechs? Auf unserem Parkplatz? Und warum sind wir mittendrin? Warum sagt uns das niemand, wir könnten ja wegfahren? Dann müssten die Soldaten nicht im Bogen stehen. Ach jaaaaa, heute ist ja ANZAC-Day. Der Tag an dem man die gefallenen Soldaten in den Weltkriege würdigt - und Paul war, im wahrsten Sinne des Wortes, mittendrin. Geht das bald vorbei? Ich will schlafen. Stimme aus dem Lautsprecher: "Kompanie Gleichschritt, Marsch!" Daaaanke! Klappe zu, umgedreht, dankeschön.
Später am Morgen: Klappe auf: "Hello, wanna buy Drugs? Magic Mushroooms, Weed?" "Hatt man den hier nie seine RUHE??? Klappe zu!
Klopf Klopf! "Open the Door Please!" Was? Warum? Klappe auf. Mann in Uniform. Ups, was haben wir angestellt? Kommen wir jetzt ins Gefängnis? Oder wurden wir bereits abgeschleppt und haben nichts gemerkt? "You're not supposed to be here." Da war aber kein Schild, mein Lieber. "Its illegal to stay on this parking." Aha! Mutig von dir uns um 20 vor acht zu wecken. Echt mutig. Von denen, die das bisher gewagt haben, ernähren wir uns heute noch. "You've got 20 minutes to leave." Okay, er meint's ernst. Können wir nicht einfach ne Busse zahlen und dafür ausschlafen? Klappe auf, aufgestanden. Umhergeirrt und weggefahren. Mist! Wer hat die Klappe offen gelassen? Junge, Junge, Junge. Klappe zu.
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