30 April 2011 - Bangkok - Kanchanburi - Bangkok
Mein dritter Tag in Bangkok und schon gehts raus aus der Stadt. Und zwar folgte ich Kristy und Stacy und ihrer grossartigen Idee nach Kanchanburi zu fahren. Meine Zeit in Thailand ist ja für dieses Mal beschränkt, also will ich so viel wie möglich sehen. Die Gegend, in die wir fuhren, lag nicht nur in der Nähe vom Kinderheim, wo eine gute Freundin von mir, die Flurina mal in einem Kinderheim gearbeitet hat. Nein, die Gegend ist auch historisch sehr wichtig und dramatisch, hatt sich doch Hollywood zu der Romanverfilmung von "Die Brücke am Kwai" hinreissen lassen. Worin es darum geht, dass britische Kriegsgefangene beweisen wollen, dass sie schneller eine bessere Brücke bauen können, womit sie aber indirekt dem Feind, den Japanern, helfen. Jaja, so gings ab hier vor noch gar nicht so vielen Jahren. Das war dann auch eindrücklich auf einem WWII Friedhof in Kanchanburi zu sehen. Britische, Holländische, Italienische, usw Soldaten, damals in dem Gebiet gestorben, liegen dort begraben. Nach 3 Stunden wildem Aircon-Ritt in unserem Minivan, war uns dieses Erlebnis aber fast etwas zu heiss, schien es doch schon wieder mit 35 Grad vom Himmel.
Die beiden Mädels und auch Andrew, der leider nicht dabei ist, sind echt spannende Persönlichkeiten. Die Mädels arbeiten für die UN und der Andrew ist halt Kanadier. Selten durfte ich so viel Nordamerikanisches Hirn auf einmal geniessen *schmunzel* So mussten wir unsere Diskussionen manchmal fast zwanghaft unterbrechen, weil wir jetzt wieder irgendwo waren, wo es was zu sehen gab hehe. Als Nächstes auf dem Plan stand nämlich die Brücke über den Kwai. Leider ist es hier, wie überall auf der Erde wo etwas berühmt ist. Jeder will davon Profit schlagen und so ist es kaum möglich, von der Brücke ein gsecheites Bild zu erhaschen, weil immer ein Tourist oder ein Händler irgendwo dumm rumsteht. Zum Glück gibts Fotoshop :P Also schnell weg von da und ab zu unserem wirklichen Highlight. In einem Public Train wollten wir einen Teil der Zugstrecke am River Kwai entlang fahren. Was war dass für ein Erlebnis. Mit Locals standen wir am Bahnhof und erlebten wohl das Waghalsigste Rangiermanöver der Zuggeschichte. Der Zugführer bediente sein Dieselgerät als währe es ein Ferrari und rüttelte die Passagiere erst ein paar Mal richtig durch, bis auch der letzte Wagon am Zug dran war. Dann gings los. Ich komme wieder zurück darauf, dass diese Scenic Zugstrecken in Neuseeland überbewertet sind. Was wir hier sahen, umgeben von wenigen Touris und vielen Locals, war schlicht weg wunderschön. Langsam und stetig im Rhythmus holpernd, bewegte sich die Kombination entlang am Ufer des Kwais, des berühmten Kwais, ich konnte es kaum glauben. Vorbei an Holshütten, schwimmenden Häusern und ganz viel Gebüsch. Das erste Mal sah ich auch in der Ferne richtig schöne Berge. Der Fahrtwind war angenehm Kühl und das warme Lächeln der Kinder, die an uns ihre Heiden Freude hatten, war einfach bezaubernd.
Nach einem Mittagessen direkt am Fluss, beschlossen wir spontan eine kleine Flosfahrt zu machen. Das war eigentlich nicht auf unserem Plan, aber was gibt es schöneres, als bei einem Bierchen und den Füssen im kühlen Wasser einen Fluss hinunter zu Flossen? Endlich war mal richtig Ruhe so dass wir die aus dem Wald kommenden Geräusche hören konnten. Hier hätten wir Tagelang bleiben können. Leider war unser Plan eng und wir wollten ja noch Elefanten reiten! Also schipperten wir zurück zur Flosshaltestelle (ja, sowass gibts hier) und wurden von den Thai-Kids, die da am Baden waren erstmal herzlich ausgelacht, als wir uns nicht getrauten, über die Holzhängebrücke zurück über den Fluss zu klettern. Das Ding hatte es in sich. Mind the Gap between the Gap and the Gap! Kennt ihr Indiana Jones? Er währe ein riesen Fan dieser Brücke gewesen :D Das Elefantenreiten war dann ein herrlicher Abschluss des Tages. Im Elefant Kingdom, einer Elefantenaufzucht, bieten sie auch das Reiten an. Daher sich die Tiere ja sowieso bewegen müssen, nützt man das gleich um daraus eine beliebte Attraktion zu machen. Herrlich, wie diese Mächtigen Dickhäuter ihren Lässigen Groove in den Sand stellen. Die Reiter waren herrlich lustig und aufgedreht, machten Spässe und daher sie unser Interesse merkten, lernten sie uns einiges an Umgang mit den Tieren. So gab es noch einige Extrarunden, fast eine Stunde hockten wir auf den Fiechern und hatten einen Heidenspass mit den Jungs. Ich wäre mehr als einmal fast vom Bock gefallen vor lachen. Ach, was schreibe ich hier eigentlich für einen Schulaufsatz? :D Ist ja schrecklich :D Aber irgendwie wollte ich den Tag zusammenfassen, ohne etwas aus zu lassen. Auf jeden Fall kann ich sagen, dass sich dieser Tagesausflug gelohnt hat und um 9 Uhr abends kam ich todmüde und um einige intensive Erlebnisse reicher, wieder in Bangkok an. Gerne hätte ich noch Blog geschrieben, aber es war einfach zu Intensiv. All die Farben, die Reizüberflutung und der Kulturschock blockierten mich. Das ist aber nicht negativ... denn ich geniesse es in vollen Zügen und dass ihr diese Zeilen lest, zeugt davon, dass ichs dann doch noch getan habe. *stolz*
Leider reisen Stacy und Kirsty morgen weiter. Aber der Andrew ist ja noch da. Mal sehen, was da noch geht. Er möchte heute Abend noch in eine Pingpong-Show. Haha. Ping-Pong Show? Nun ja, dass sind diese berühmten Shows, bei denen sich irgendwelche Frauen Ping-Pong-Bälle (Und andere Sachen) irgendwo hin stecken und dann mit Druck wieder herausschiessen. Wenn sie dein Glas treffen und dus austrinkst (!) kriegst du einen Drink für frei. Für viele (auch für meinen jungen Andrew Shibert) ist das genügend Motivation sich auch an dieser Seite Bangkoks zu beteiligen. Und... er hätte mich fast überzeugt. Ich bin ja alles andere als Prüde, aber ich habe da so meine Prinzipien, die mich davon abhalten, für fleischliches Vergnügen, sei es auch nur visuell, Geld auszugeben. Ich erntete damit viel Unverständnis und war sichtlich überrascht, wie gross die Gruppe, die Andrew schlussendlich begleitete, wurde. Naja, jedem das seine :) Ich genoss, na was wohl, ein Bierchen auf dem Dach und genoss die leichte Abendbriese, die es heute zum ersten mal zu spüren gab :D
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