Mittwoch, 29. Juni 2011

We're Shamanized!!!

22. Juni 2011 - Khövsgöl Nuur Nationalpark

Wieder sitzen wir in unserem inzwischen lieb gewonnenen Ger, haben gerade Mongolische Dumplings mit viel FLEISCH gegessen und schauen den flackernden Kerzen zu. Wäre unser Zeitplan nicht so eng, dann würden wir hier sofort noch einige Tage bleiben.

Dawa, das Familienoberhaupt, hatte heute die spontane Idee die Rehntierhirten im Nordwesten einen Besuch abzustatten. Diese Ethnishche Minderheit lebt zurückgezogen in den Wäldern und ihre Lebensart ist mit derer der Samisch in Skandinavien zu vergleichen. Wieder einmal durchquärten wir wunderschöne Wälder und Felder, deren Farben so intensiv sind, kaum vorstellbar, entlang dem Khövsgol Nuur See, in dem sich gut 2 Prozent des Weltweiten Trinkwassers befinden.

Bei den Hirten angekommen, waren wir dann etwas enttäuscht. Auch hier, in diesem entlegenen Ort sind die Touristendollar angekommen. So zog diese Familie aus ihrem Teretorium zum See und sobald sie uns sahen, wurde ein Arsenal an Touristensouvenirs ausgerollt. Ebenfalls hatten diese Hirten nur 10 Tiere, obwohl wir laut Wikipedia an die 700 erwarten durften.

Dawa erfuhr aber in einem Gespräch dann von einer Shamanen-Pristerin, die ihren Sitz ganz in der Nähe zu haben scheint. Wir lieben Dawas Ideen und schwupps waren wir da und erlebten eine Shamanenzeremonie hautnah mit. Es sei eine Ausnahme, daher sie selten Fremde in ihrem Waldhaus begrüsst. Das Waldstück war dekoriert mit verschiedenfarbenen Stoffstücken, jedes einem Anderen Gott gewittmet. Als sie dann auf ihrer Trommel zu spielen begann und in Trance viel, waren wir sehr, sehr beeindruckt. Als wären sie von der  freigesetzten Energie angelockt, schlichen etliche Wildpferde um den heiligen Ort... Es war ein magischer Moment, in dem ich mich der Natur so Nahe fühlte, wie noch selten zu vor. Was haben wir mal wieder für ein Glück.

Als wir uns am Abend im Badhaus eine Dusche gönnten, konnte ich meinen Augen kaum trauen. Da war Sebastian, ein Reisender, den wir damals in Chengdu getroffen hatten. Dies war nach Patrick in Hong Kong und Steve in der Schlange vor der Mongolischen Botschaft in Beijing nun das dritte Mal, dass mir das passierte. Wie krass ist das denn. Ich hab immer gedacht, die Leute, die mir solche Geschichten erzählen, verarschen mich. Aber es ist war. Ich habe es soeben erneut erlebt. Wir hatten nicht viel zu reden, nicht mit jedem ist man gleich dicke, aber der Zufall haute uns beide um, wie die Blitze in der folgenden Nacht einige Bauern, die vom Unwetter auf dem Felde überrascht wurden.

Wirklich schade, dass wir morgen weiter müssen. Dieser Flecken Erde in seiner Unberührtheit und Reinheit wird mir fehlen. Auch die Gastfreundschaft von Dawa und ihrer Familie wird in Erinnerung bleiben. Sie hat mir auch nahe gelegt, dass sie gerne wieder selber Touristen durchs Land führen möchte, hatte sie das früher oft für das UB Guesthouse getan. Zudem ist sie sehr Glücklich, dass eben dieser Touroperator jetzt einen Vertrag mit einer Dänischen Reiseagentur hat. Die Zukunft is also gesichert.




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