Freitag, 21. Oktober 2011

Menschengucken.


21. Oktober 2011 - Kathmandu

Diese Tage stehen im Zeichen der Erholung, des Ausschlafens und einiger Gedankenprozesse. Ich schländere durch die Strassen auf der Suche nach den richtigen Souveniers - mögen sie auch noch so viel kosten - wenn ich was kaufe, denn hier.

Heute habe ich einige wunderschöne Gemälde gesehen. Mit Gold verzierte symbiosen der Buddhistischen und Hinduistischen Kultur, was zwar nicht wirklich traditionell aber dem aktuellen Leben in Nepal entspricht, wo die Kulturen friedlich nebeneinander existieren. Zudem möchte ich mir eine Statue kaufen. Ich picke mir aus all den anbietern den Sympatischsten raus, der mir auch das Beste Angebot macht. Es ist ein Prozess, weil es sich um viel Geld handelt.

Mir fällt die Tage auch auf, dass nun die Hauptsaison begonnen hat. Viel mehr Touristen irren verloren durch die Strassen, die ich bereits kenne. Springen von der einen Strassenseite zur anderne und nerven sich über den Verkehr, der doch eigentlich gar nicht so schlimm ist, wenn man sich treiben lässt. Nun, Nepal ist nix für verschlossene Geister.

Was mir aber negativ auffällt sind die vielen Strassenkinder, die nun auch zu hauf hier auftauchen. Besonders hervor sticht für mich ein kleiner Junge, der die Menschen um Essen anbettelt. Sagen sie nein, was sie meistens tun, kaut er auf seiner Sprite-Dose weiter und isst die Stücke, die er abbeisst. Nun, wir wissen es ist ne Masche, aber doch ziemlich heftig.

Ziemlich smart sind auch die Frauen mit vielen Kindern auf dem Arm, die dich anbetteln ihnen im Supermarkt Milch zu kaufen. Gute Masche, doch haben sie einen Deal mit den Märkten, bringen die Milch zurück, diese kommt wieder ins Regal und sie erhalten dafür die Hälfte des Geldes zurück. Win Win Situation.

Auch findet man hier Kinder, deren Gesichter mit Säure übergossen wurden, damit sie beim Betteln mehr Geld erhalten.

Auch das ist Nepal. Mich überrascht es immer wieder, wie Freundlich und Nett die Menschen trotzt all dem geblieben sind. Beispiel: Morgen bin ich bei den Besitzern des Lhasa Pub zuhause zum Mittagessen geladen. Ich empfinde es als riesen Ehre und weiss noch nicht recht, wie ich das angehen soll. Soll ich was mitbringen, oder ist das unfreundlich? So gut kenne ich die Kultur doch auch noch nicht.

Ich werde mich auf jeden Fall heute Abend erkundigen. Andreas, der heute auf Hardcoresightseeing ist (Alles in einem Tag) wird mich begleiten. Sein letzter Abend. Er schwärmt von seinem intensiven Urlaub. Genauso wie die Sandrine, die inzwischen zu Hause von ihrem Fenster die Golden Gate Bridge betrachtet und mir lange, schöne Emails schreibt.

Ich sitze mal wieder im Or2K, esse Pesto-Toast und lasse mir vieles durch den Kopf gehen. Dank Jalalles Reki geht das auch ziemlich gelassen vor sich und der Pestotoast und Ice-Tea schmecken richtig lecker. Ich geniesse es alleine zu sein - auch wenn mir die Leute fehlen. Um zu denken, dann das angenehm sein.

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