Mittwoch, 2. Januar 2013

Luxusbus, Armut und Hängehöden

1. Januar 2013 - Lima - Paracas


Elo und ich sind ja immer noch der Meinung, dass irgendwas mit unseren Drinks vorgestern im Bierhaus zu Miraflores nicht in Ordnung war. Anders können wir es uns nicht erklären, denn viel hatten wir nicht getrunken. Und schon gar nicht so viel, dass man die halbe Nacht auf der Toilette schlaffen muss und davon später nix mehr weiss. Umso mehr war ich überrascht, dass ich daraus nix gelernt habe und heute morgen erst um 10 im Hostel aufschlug, hehe. Die Elo, die kurz danach eintrifft, jedoch dazwischen 8 Stunden geschlafen hat kommt gerade aus dem alten Stadtteil zurück. Den Schönheitspreis gewinnt auch dieser Ort nicht, findet sie, trotzdem hat sie einige tolle Bilder mit gebacht. Lukas trinkt und Elo schiesst Bilder für den Blog. Was ein guuutes Teamwork. 

Um 2 Uhr fuhr unser Bus raus aus Lima. Zum ersten Mal reisen wir mit Cruz del Sur, dieser Berüchtigten Gesellschaft, die einerseits für Qualität und Sicherheit, andererseits auch für ihren Preis bekannt sind. Und der war nicht ohne. Da sassen wir nun, so viel Beinfreiheit wie noch nie und die Sessel lassen sich beinahe Waagrecht stellen. Vor der Abfahrt läuft ein Safety Video und die Stewardesse hielt Ansprachen über Mikrophon und nach einer Weile gab es sogar Warmes Essen, hinten im Bus in der Bordküche während der Fahrt zubereitet - Ein ziemlich surreales Erlebnis und wir warteten nur drauf, dass der Flieger abhebt.



Zudem lief der Wohl dämlichste Film des Jahrhunderts im TV. Seid in Elos Leben Hängehöden eine grosse Rolle spielen, sind unsere Lachmuskeln sehr Anfällig auf eine gewisse Art von Tripple H (HängeHodenHumor) Hier die Szene, von die wir uns jetzt 2 Wochen lang erholen müssen.


Elo ist ziemlich beeindruckt von der Armut, die herrscht, sobald man die Stadt verlässt. Was mir im Norden von Peru schon auffiehl, ist hier im Süden nicht anders. Unmenschlich ist es hier. Es gibt weder Wasser noch Infrastruktur und schon gar keine Aussicht auf Agrikultur. Nur einige Treibhäuser tauchen entlang des Weges auf, aber die kann doch nicht genug sein, um all diese Menschen zu beschäftigen... die Hütten, zum Teil aus geflochtenen Blättern, sind bewohnt.

Nach gut 4 Stunden erreichten wir unser Tagesziel Paracas. Im gleichnamigen Nationalpark gelegen, lebt dieses kleine Dorf ziemlich offensichtlich von Touristen, die, wie auch wir, hier her kommen um raus auf die Insel Ballestas und in den Park zu fahren, wo es Seelöwen, Pinguine und ganz viel Geflügel gibt. So war nicht ganz einfach unser Hostel zu finden. Da standen drei Hostels in einer Reihe, die alle so ziemlich gleich aussehen und auch gleich heissen. Sogar ihre Werbeschilder sehen gleich aus. Wir mussten lachen, denn so eine Dreistheit haben wir noch selten gesehen? Unseres war die goldene Mitte ^^ Mir gefällt es hier sehr. Es geht eine herrlich erfrischende Meeresbriese, was mir sehr gefällt. Allgemein herrscht hier ein total relaxter Vibe und Alberto, der Inhaber des Guesthouses, macht es hier einem sehr angenehm.

Als es dunkel wird, ziehen wir nochmals los Richtung Strand. Uns trifft fast der Schlag. Während der Sand der wohl feinste ist, denn ich je gespürt habe, liegt noch überall der Müll von Sylvester. Ob das jemals jemand wegräumt oder ob die Erosion die Spuren über die Jahre verwischt, ist uns unklar - genauso unklar, wie es diese Peruanische Familie schaffen möchte, ihr Zelt aufzustellen. Elo und ich gönnen uns diese göttliche Komödie von 4 Erwachsenen und 4 Kindern, die verzweifelt herauszufinden versuchen, warum das Zelt jetzt nach einer Stunde immer noch schief steht =)

Wir befinden uns in der Gegend von Peru wo der Berühmte Pisco Traubenschnapps hergestellt wird, aus dem dann das heimliche Peruanische Nationalgetränk Pisco Sour gemischt wird. Natürlich, der Lukas plappert schon wieder von Spirituosen. Aber Zuckersirup, Limmettensaft, Eiweiss und eben Pisco klingen einfach zu gut. Leider nicht der Preis, den man hier dafür häuscht. Während der Cuba Libre mit 5 Soles auf der Karte steht, gibts den Pisco Sour für 10. Angebot und Nachfrage par Exzellez. Ich bin dafür einfach zu Müde und laufe etwas genervt davon, mein erster Pisco muss warten. So geht es heute für alle früh  zu Bett. Doch das ist gut so, denn morgen haben wir viel vor.




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