Montag, 25. Februar 2013

Roraima Trek Day 2

20. Februar 2013 - Roraima Camp 1 - Santa Elena



Es war eine wunderschöne Nacht. Der Wolken sind verschwunden und haben den Sternenhimmel Preis, von dem Orion mir mal wieder bester Freund war. Der Mond dagegen schien mit voller Kraft auf die Tepuis, wie die Indianer sie nennen und auf einmal sind die Berge so mystisch, wie sie in meiner Fantasie immer waren. 

Ich geniesse jede Minute, die ich hier im Camp noch bin. Denn auf dem Weg zum Fluss, musste ich mir eingestehen, dass meine Knie nicht besser, sondern eher noch schlechter bereit sind wie gestern. Ich setze stecke meinen Kopf ins Wasser und nehme einen Herzhaften Schluck von dem Kühlen, erfrischenden Wasser. Wie wenige Orte auf der Welt es gibt, wo man das Wasser aus der Leitung trinken kann und noch weniger, wo man es direkt aus der Natur seinen Durst löschen kann. Dann setze ich mich auf einen Stein und mache zum ersten Mal seit Nepal wieder Sonnenyoga. Ich erhoffte mir, dadurch meine Umwelt noch stärker aufzunehmen. Ich denke, es hat funktioniert, frühstück mochte ich jedenfalls keines. 

Ich teilte Ricky meinen Entscheid mit und er begrüsste ihn. Dann verabschiedete ich mich von der Gruppe, während Juri mir noch einen Rubel in die Hand drückte. "Dein erster Schritt zur Reise nach Russland". Dann ging es zurück, den gleichen Weg, den wir gestern gekommen waren. Uff, das ist hart. Wie in Trance renne ich den Berg hoch. Umso schneller ich am Ziel bin, umso weniger lang muss ich den Schmerz ertragen. Ich überlege, ob ich es nicht doch hätte versuchen sollen. Als sich 10 Minuten später eine 5x3 cm Blase am Fuss dazugesellt, erledigte sich das Thema. 

Als wäre es nicht schon genug, durfte ich auch noch meinen Transport zurück selber bezahlen. Eigentlich hätte heute eine Gruppe vom berg kommen sollen. Der Fahrer behauptete jedoch, dass das nicht stimme. ich glaube ihm zwar nicht, habe aber nicht die Nerven zu diskutieren und bezahle. Ich will nur noch zurück ins Hotel.

Wie es mir geht? Ich würde sagen, es kommt dem Wort "verschissen" sehr nahe. Obwohl mir klar ist, dass ich nichts dafür kann, ausser vielleicht, das ich in meiner Vergangenheit Sport getrieben habe und das auch gerne machte. Nachdem ich mich dem Sauftourismus abgeschrieben habe, weil ich viel lieber in der Natur bin, Berge besteige, kleine Expeditionen und Touren mache, bleibt mir das von nun an verwehrt. Wie es sich anfühlt? Kakke. Denn es heisst auch für daheim, dass es keinen Sport gibt sondern Arztbesuch und Behandlung. Wer weiss, realistisch gesehen kann so ein Knorpelproblem für immer sein. Tolle Aussichten. 

Eines aber darf ich bei all dem nicht vergessen. Währe ich später in meinem Leben auf Reisen gegangen, hätte ich das vielleicht von Anfang an gehabt und wäre nie so weit gekommen. Daran muss ich mich festhalten. 

Wohin es jetzt geht? Ich weiss es nicht. Ich habe noch gut 15 Tage in diesem Land, bevor mein Flieger geht. Jedoch kann ich dass, was ich will nicht tun und das was ich nicht tun will, werd ich auch nicht tun. Daher bin ich ratlos und weiss nicht wohin. Meine Motivation ist auf dem Tiefpunkt und meine Lust mich zu bewegen gleich null. 




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