15. Februar 2013 - Campo Grande - Brasilia
Brasilia ist eigentlich ganz schön, denke ich, als wir gegen 7 Uhr morgens Lokalzeit in der Hauptstadt Brasiliens landen. Pünktlich um 5:55 hob die Maschine aus Campo Grande ab, mit Jenny und mir an Bord. Es ist gänzlich grün und das Stadtzentrum beschränkt sich auf einige, wenige Hochhäuser. Umliegend gibt es Seen und viel Wald. Aber ich denke gar nicht daran raus zu gehen. Denn das waren unsere letzten Stunden.
Immer noch habe ich Tränen in den Augen. Während ich weiter ziehe, reisst Jenny nach Rio um von dort nach Hause zu fliegen. Es waren wirklich intensive zwei Wochen in denen wir uns noch näher kamen, als wir es uns bereits waren. Jetzt müssen wir stark sein, denn wir wissen, dass wir jetzt in ein Loch fallen werden. Wie doof und engstirnig ein Mensch manchmal sein kann, für das bin ich das beste Beispiel. Da hast du die Perfekte Welt zu Hause und kritisierst auf Hohem Nivau, ziehst in die Welt hinaus um herauszufinden, dass du nichts gesucht hast.
Was wir aber aus dieser gemeinsamen Zeit nehmen, ist dass wir das stärkste Team auf Erden sind. Das wir gemeinsam alles hinkriegen und das wir das auch in Zukunft wollen. Ein Abschied ist hart, aber er ist nur auf Zeit. Wenn alles gut geht. Das der Abschied kam, war uns zu hochstehend, als das wirs richtig hätten wahrnehmen können. So laufen nun zwei konfuse Seelen ihren Weg, in der Hoffnung sich bald wieder zu sehen.
Ich nutze die Zeit am Flughafen, um den Blog nachzuholen und viel Papierkram zu erledigen. Dabei gibt es nicht viel erfreuliches. Während ich Zahlungen in Auftrag gebe, erschrecke ich beinahe ab meinem Kontostand. Wie zum Teufel habe ich es geschafft in Peru und Bolivien so viel Geld auszugeben? Ich weiss es beim besten Willen nicht. Dazu kommt noch, dass mir die Fluggesellschaften, mit denen ich mein Weiterkommen gebucht habe, in zwei Fällen einen Höheren Preis berechnet hat, als auf der Rechnung angegeben. Und ich denke, dass auch der eint oder andere Touroperator in Vergangenheit seine Maschine mal auf USD anstatt PESOS oder BOLIVIANOS gestellt hat. Nur so ist es zu erklären, dass mein Budget so sinkt. Ich habe nicht überschwänglich gelebt. Zudem habe ich hier im weitaus teureren Brasilien nicht mehr ausgegeben.
Das muss alles nicht sein und drückt mich ebenfalls. Denn für was ich vor habe, wird es nun extrem knapp. Für mich heisst es nun quasi die Flucht ergreifen nach Venezuela in der Hoffnung dort günstig leben zu können. Um 21 Uhr geht der Flug, bis dann versuche ich mich mit dem Erledigen von wichtigen Dingen zu beschäftigen, für das ich das kostenlose Internet hier dankend annehme (Nachdem sie mal wieder meine BH und Blutgruppe wissen wollten bei der Registreirung) bevor ich durch die selbe Tür, durch die Jenny heute morgen ging, schreiten werde.
Boa Vista soll heiss sein. Noch viel heisser hier. Ich habe Respekt vor so einer Hitze, die erstens meine zarte, westliche Haut verbrennen wird und die Hitze, die das Hirnwasser kochen lässt. Von da aus werde ich versuchen über die nahe Grenze nach Venezuela zu reisen. Es wird von Unruhen berichtet und auch von Übergriffen auf Touristen. Zudem muss ich irgendwoher eine Touristenkarte bekommen, am besten bevor der Bus, der einmal Täglich nach Santa Elena, mein Ziel, fahren wird. Ich hab keine Ahnung ob das alles aufgeben wird. Da ich aber mit Jennys Abreise auch mit Brasilien abschliesse, ist es mir mehr oder weniger egal, wie lange es dauert, denn von jetzt an hab ich Zeit und nichts vor.
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