Montag, 4. März 2013

Das spezielle Geschenk

28. Februar 2013 - Choroni

Die beiden Stadtkinder sind doch etwas Prinzessinnen. Da haben sie das weichste aller Federbetten unter dem süssen Popöchen und haben doch promt schlecht geschlafen. Ich dagegen bin gestern nach einem Bier so durch gewesen, dass ich um 9 Uhr tod umfiel und erst um 11 Uhr morgens wieder erwachte. Ich bin es mir nicht gewohnt, nichts zu tun und fühle mich immer irgendwie gestresst dabei. Ich habe auch die ganze Nacht davon geträumt, was ich noch machen könnte, hier in dieser Gegend. Jedoch ist mein Geld arg knapp und der Aufwand neues zu beschaffen ist gross. Zudem gilt hier an den Bankomaten die offizielle Wechselrate. Also 6 Bolivars für 1 Dollar und nicht 20. Ach, ich würde das liebe Geld einfach gerne mal wieder vergessen können. 

Ich gebe mein Bestes und Brate mit den Mädels in der Sonne. Weil sie ja lesbisch sind, ist auch gegenseitiges Eincremen gar kein Problem und ich fühle mich etwas wie im Paradies und wünsche mir nur Jenny und eine Winetouglacé. Der Schatten der Palme ist grad dunkel genug, dass ich "Zelda - A link to the Past" auf meinem Handy zocke, bis die Batterie abliegt. Dann noch mal wieder eine Schlammschlacht und dreckige Worte in den Schlamm schreiben (z.B. Schlamm, Kind nachem Essen). Dann mal wieder aufsetzen und einfach in die Wellen starren. Links und Rechts erstreckt sich der Strand etwa 700 Meter, bevor er von Hohen, Kaktusüberzogenen Berghängen abgelöst wird. Hinter uns Hunderte von Meter Palmen und Urwald. Einige Palmhütten verkaufen Essen und Getränke. Nena gibt mir einen orangen Stein, den sie aus dem Meer gefischt hat. Er soll mich an sie erinnern. 

Das es den eint oder anderen Hippie hier her verschlägt, ist nur logisch. Kostenlos schlafen am Strand, günstiges Essen und Stadttouristen. Rico, der Columbianer entdeckt den Stein, den ich in der Hand trage und Fragt über dessen Geschichte. Aus seinem Rucksack packt er eine Zange, etwas Draht und fängt an, den Stein damit einzufassen. Als Prunkstück hängt er es an ein Lederbändchen und fertig ist die Halskette. Das wohl tollste Geschenk aus dem vereinigten Südamerika, das mir nach einer harten, aber guten Zeit auf dem Kontinent, einen gebührenden Abschied feiert. 

Wir freuen uns alle riesig. Rico erzähl uns auch, dass er bereits einen Kakaosamen so bearbeitet hat für zwei Gringas, wie weiter runter am Strand liegen. Aus polen sollen sie kommen. Hmm aus Polen. Und tatsächlich, wer kommt da gelatscht? Meine beiden Mädels aus Santa Elena. Leider ohne Edgar, der sei nach Hause gegangen, witzeln sie. 

Der Abend endet am Hafen und zig Bieren in einem Mischmasch aus Spanisch und Englisch mit pollnischem Akzent - mit einem leichten Brummbärschädel am morgen =)


Keine Kommentare :

Kommentar veröffentlichen