Dienstag, 1. Februar 2011

Wüstenwind und gute Musik

1. Februar- Melbourne - 38°

Sowas hab ich ja noch nie erlebt. Na gut, ich war auch noch nie in Australien, aber obwohl es heute "nur" 38° waren, so fühlte sich das alles viel heisser an, wie die 41° von Sonntag. Heute gesellte sich zur brütenden Sonne noch ein heisser Wind dazu. Sowas ist echt keinem Menschen zu zu muten. Sogar die Australier blieben heute daheim oder zogen sich in ihre zahlreichen, gut gekühlten Einkaufszentren zurück. Aus meinem Vorhaben heute etwas Sport zu treiben (Beachvolleyball am St Kilda Beach) wurde so leider nichts. So verbrachte ich den Tag, nach einigen Bierchen mit den Swiss-Friends, zu Hause und arbeitete an meinem Projekt weiter. Es handelt sich um eine Website für das Hotel von Daniela, das stolz auf der Bettmeralp sein Dasein pflegt. Es ist ein schöner Auftrag und ich versuche ihn mit allen mir möglichen Mitteln auf einen hohen Level zu bringen. Mir kommt das sehr entgegen, denn so kann ich etwas Geld verdienen und gleichzeitig die mir gegebene Freizeit sinnvoll nutzen. Es ist schon etwas schade, dass die Swizzies immer so viel lernen müssen. So gehen wir inzwischen selten am Abend oder nach der Schule weg. Für morgen habe ich mich mit Kathi verabredet. Jaja, der Lukas und die Frauen *huch* Eine ganz liebe Deutsche, die in ihrer Heimat ein dort wohnhaftes Patenkind unterstützt. Sie versteht es, dass man zuerst vor der eigenen Haustür kehren soll, bevor man in arme Länder für viel Geld Volunteeren geht. So kann nämlich mit viel weniger Geld, viel mehr erreicht werden. Ich bin beeindruckt! Sie hat morgen dickes Sightseeing geplant. Ich freue mich sehr darauf! Sie hat etwas von Botanischem Garten erzählt. Mehr hab ich dank der schlechten Handyverbindung leider nicht verstanden. Ebenfalls Nägel mit Köpfen habe ich in meiner Ausgeh-Planung gemacht. Ich möchte die letzte Woche hier in Melbourne noch ausgibig geniessen. Im Moment spielen hier so viele tolle Bands, ich kann sie gar nicht alle aufzählen. Als dürfe es in Europa keinen Winter geben, kommen die Briten alle hier her auf Tour. So habe ich leider The National verpasst, was ich sehr bedauere. Aber für Donnerstag habe ich mir endlich die Tickets für die Greenhornes geholt. Die gehören zum erweiterten Tross von Jack White, meinem absoluten Lieblingsmusiker. Das wird eine schöne und intensive Sache. Intensiv vorallem auch, weil ich mich seit meinem Island-Rückfall gestern Nacht noch viel offener und mehr bereit fühle, auch endlich all die Gefühle zu zu lassen, was ich mich irgendwie bisher nicht recht getraut hatte. Die Erkenntnis, das ich mit dem Land aus Eis viel mehr verbunden bin, als ich jemals gedacht hätte, gibt mir zusammen mit meinen hier gesammelten Erfahrungen eine gewisse Ruhe und Freude. Falls ich wirklich mal dahin ziehen möchte, weiss ich jetzt, dass dies ein durchaus machbarer Schritt ist. Ich verbringe hier meine Tage mit vielen Menschen, die einen Solches gewagt haben. Dann kann ich das auch. Aber vorerst geht meine Reise hier weiter und ich freue mich auf alles, was noch kommt und ganz speziell auf China, Indien und Tibet. Es war schön, zu diesem Anlass endlich mal mit Andrea zu telefonieren. Wir sind zusammen damals durch den Isländischen Winter gefahren und haben eine sehr gute Zeit gehabt, von der ich bestimmt auch einmal schreiben werde. Auch wenn ich sie etwas rau aus dem Schlaf gerissen habe, so war es für uns beide ein schöner Moment. So, jetzt genehmige ich mich noch den letzten Schluck aus meiner Getorade-Flashe und gehe zu Bett. Morgen wird ein guter Tag. 

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