Samstag, 2. April 2011

Aftershock

2. April 2011 - Christchurch

Ich war ja schon etwas beunruhigt. Ich wusste ja nicht wirklich, was mich in der Stadt erwartet. Es ist leider wirklich so schlimm wie befürchtet. Das ganze Stadtcenter ist Sperrzone. Von der Armee bewacht, geht da keiner rein oder raus. In Blauen Zelten sitzen oder stehen die Uniformierten und riegeln ab, was einmal die grösste Stadt der Südinsel war. Ein heiliger Name schützt nicht vor Unheil. In meinem Hostel angekommen, ging ich gleich spazieren und gönnte mir einmal wieder leckere Fish und Chips für 5 Dollar (!) schon auf dem Weg dahin zeigten sich die Spuren der Zerstörung. Risse in der Strasse und ganze halbwegs oder ganz zusammengefallene Häuserblocks. Wenns hier schon so aussieht, wie siehts dann im Sperrgebiet aus? (Ich weiss, ich hab bei dem Wort auch an Rosie gedacht) Aber mir war nicht nach scherzen. Ihr wurde stutzig und immer ruhiger beim Gang durch den Vorort. Das Kiwi-House, in dem ich residiere, ist das einzige Gebäude der Nachbarschaft, das unbeschadet aussieht. Ich verstehe jetzt, wie schlimm es wirklich ist und ich bin echt überrascht von den Neuseeländern, wie sie ihr neues Leben akzeptieren. Ich sah etliche Leute in ihre gemieteten und vor dem Haus aufgestellte ToiTois gehen, während andere direkt in den Garten pinkeln, weil ihre Toiletten noch nicht funktionieren. Ich war ja nur ganz kurz draussen, aber das hat mir Eindruck gemacht. Nein, hier geht nix. Ich muss weiter. Morgen gehts per Nakedbus nach Dunedin. In die Natur und tiefer in den Neuseeländischen Herbst, der hier, im Süden des Landes, mehr wie spürbar angebrochen ist.


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