1. + 2. April - Auckland - Christchurch
Soeben sind wir abgehoben. Interessiert schaue ich nach draussen, winke Auckland ein letztes Mal mit lachendem und weinendem Auge hinterher. Während sich mir die Küste auftut, der Flieger sich seine Route sucht und kontinuierlich an Höhe gewinnt, schreibe einige Zeilen über Gestern, für euch Heute, bzw den 1. April.
Ich überlege und überlege und stelle fest, viel gibt es nicht zu sagen. Es war halt Samstagabend. Mein letzter Abend in Auckland. In den letzten Tagen habe ich irgendwie den Faden verloren. Eigentlich wollte ich meine Südinselreise organisieren, aber mehr als einen Flug nach Christchurch, eine Nacht im Hostel und einige Notizen haben sich nicht ergeben. Nichtmal nen Lonely Planet hab ich. *wie unvorbereitet ;-)* Irgendwie war ich aber den ganzen Tag unterwegs. Essen, Ben treffen, den Abend planen, Essen, ein Nickerchen machen und dann ab die Post ins Empire. Soweit so gut. Aber heute war nicht mein Tag. Vielleicht hatte ich zu viel im Steppenwolf gelesen und mich beeinflussen lassen, aber ich schaffte es mich ab Allem und jedem zu Nerven und auch ab mir, dass ich mich wieder in eine Backpackerbar schleiffen lasse, wo die gleiche Musik in der gleichen Reihenfolge läuft wie in allen anderne Backpackerbars und die Leute mit Free Drinks, Free Activitys und noch viel mehr FreeFreeFree gelockt werden. Sind wir denn alle Blöd? Ich wünschte mir, ich wäre gestern etwas mehr blöde gewesen - der Abend wäre geniessbarer gewesen. So viel Dummheit auf so wenigen Quadratmetern hab ich ja noch nie erlebt. Als Highlight erlebte ich ein 18 Jähriges, hochschwangeres Mädchen, dass rauchend und sturzbetrunken vor dem Margaritas sass. Ich ziehe mich selber etwas auf, dass ich nicht nach dem gesucht habe, was ich eigentlich brauche. Gute, solide Stromgitarrenmusik und gute, solide Stromgitarrenmenschen.
Höher und höher steigen wir. Ich frage mich, warum wir übers Meer fliegen. Aber die Richtung wird schon stimmen. *das wär ja mal was* Es scheint ein Familienflug zu sein. Ein Gequatsche ist das hier drin.
Jaja, die Stromgitarrenmusik. Seit Brisbane hatte ich die nicht mehr wirklich, oder nur ab Konserve und das auch nur reduziert, weil sich meine Sammlung auf dem verlorenen Laptop befand. Ich liess mich einfach etwas zu fest treiben. Natürlich war mir auch wichtig, dass ich die Zeit mit Ben und Markus und früher noch Manuel geniessen konnte. Und wirgendwie machte mich das so busy, dass das andere hinten anstand. Darauf werde ich in Zukunft besser achten. Oh ja. Aber Auckland und die Nordinsel waren ein wunderbarer Gastgeber für meinen Dritten Monat auf Reisen. Heute startet offiziell der Vierte Monat. Ja, ich bin schon ganze drei Monate weg. Wie die Zeit vergeht. Viel hat sich getan. Das Tagebuch wurde zu meinem besten Freund und erfreut mich und viele andere, was mich wiederum zufrieden macht. Ich habe viele Freunde gefunden und sie in schmerzen wieder gehen lassen. Es ist eine Erfahrung. Eine gute und wichtige Erfahrung. Ich lerne mich immer besser kennen. Was ich brauche und was ich möchte. Wie ich reagiere in speziellen Situationen und auch was passiert, wenn ich nicht bekomme, was ich brauche. Zudem hat sich mein Reisegepäck von Anfangs 20 Kilo auf 16 reduziert. Ich bin auf gutem Wege, erlebe Höhen und Tiefen und ich bin mir vor allem in einem ganz ganz sicher geworden:
Ich machs verdammt nochmal richtig! Fuck Yeah!!!
Stösschen auf die Zukunft mit einem Gläschen Shiraz hier im Flieger. Inzwischen sind wir auf der Südinsel. Ich sehr Gebirge. Wow. WIr fliegen nicht hoch, wie schön ist dass denn. der Flieger legt sich in die Kurve, so siehts noch besser aus. Ich denke nochmal kurz an Ben, mit dem ich heute noch Frühstücken war.
Was mich nach der Landung erwarten wird? Christchurch, liebevoll CHCH genannt, erlebte vor wenigen Monaten ein heftiges Erdbeben, welches die Stadt ausradiert hat. Ich weiss gerade nicht auswendig, wie viel Einwohner es mal hatte, aber ich denke um die 300 000. Inzwischen herrscht in Auckland und Wellington regelrecht Wohnungsnot, weil alle von CHCH in andere Gegenden ziehen möchten/müssen. Das Stadtcenter ist immer noch abgesperrt und die Spuren der Verwüstung allgegenwärtig. Ich habe den FLug dahin gebucht, weil er günstig war und habe nicht vor, Katastrophentourismus zu betreiben. Mein Hostel ist etwas ausserhalb. Ich bin sehr gespannt, was mich da erwartet. CHCH.
Kann bitte mal jemand diese Kinder nach draussen bringen???!!! :D
und ich hätte gern noch nen Campari-Soda!
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