Montag, 18. April 2011

Kā Roimata o Hine Hukatere! Oder: Franz Josef Heli Hike

18. April 2011 - Franz Josef

Etwas, was ich am Reisen liebe, ist die Freiheit sich dann eine Auszeit zu gönnen, wenn man will. Ich wollte das heute. Als bereits um 7 Uhr morgens mein Zimmer leer war, genoss ich die friedlichen Stunden und döste bis Mittag. Ich hatte gestern noch entschieden, was ich heute (vielleicht) tun möchte. Einen Heli Hike! Jawoll, wenn Glätscher, dann richtig Glätscher. Es bietet sich hier auch so gut an, denn nur mit Da Vincis Erfindung kommt man auch so richtig dahin, wos weh tut, ins Innere des Glätschers. Gesagt, gebucht und bereits eine halbe Stunde später (Ja, so schnell geht das hier manchmal) und 375 Dollar ärmer, stand ich bereits auf dem Helipad und los gings. Er wurde 1865 von dem deutschen Entdecker Julius von Haast nach Franz Josef I. von Österreich benannt. Wie sein südlicher Nachbar, der Fox-Gletscher, wird er aus den Neuseeländischen Alpen (Southern Alps) gespeist, seine Abflüsse fließen über den Waiho River in die Tasmansee und somit Unikate nicht nur hier im Westland-Nationalpark, sondern auf der ganzen Welt. Denn nirgens sonst sieht man Regenwald, Meer und einen Glätscher gleichzeitig. Das liegt daran, dass sich das ganze bis unter die Baumgrenze erstreckt. So viel zur Theorie, jetzt gehts ans eispickeln. Vom Veranstalter (Alleine hoch ist Lebensgefährlich, etwa so wie in überflutete Höhlen zu steigen) verteilte Utensilien geschnappt und ab gings hoch, tiefer ins Eis. Mal wieder sah ich unfassbar dämlich aus. Irgendwie hab ichs nicht so mit diesen gemieteten Sachen :D Durch die einzigartige Steilheit ergeben sich herrlich schöne, türkies- und dunkelblaue Eisskulpturen und das andauernde Knacken zeigt auf die stete Bewegung des unter mir befindlichen hin. Wieder kommt mir ein liegendes Tier in den Sinn, auf dessen Rücken ich mich als Floh bewege und das ins Eis treten mit meinen Spikes bereitet mir zu Beginn Mühe. Ich weiss gar nicht, was ich schrieben soll, es war einfach so Atemberaubend und jeden, ich wiederhole, jeden Dollar wert. Nach 4 Stunden war der Spass dann vorbei und per Helikopter ging es nahe der zerklüfteten Felsen entlangfliegend zurück ins Tal. Ich hatte Glück und konnte mir den Kopilotensitz ergattern, was für mich den Flug nochmal eindrücklicher machte. Nun sitze ich hier im Zimmer, schaue mir die Bilder an, nerve mich über das lahme Internet und versuche Worte zu finden. Aber heute, ja heute, da muss ich die Bilder sprechen lassen, denn die stehen eindeutig für sich.

Soeben habe ich mit Anne (nicht Anna) *g* telefoniert. Sie werden mich am 20. April am Abend vom Bus abholen :D Mission Crispy Chicken Second Edition kann beginnen. Wuuhuuu! Ein guter Tag geht zu Ende, ich brauche heute nicht mal ein Bier und das soll was heissen.







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