4. Mai 2011 - Wuyishan - Taining
China ist anders. Mein Hotelzimmer ist voll ausgestattet. Tv, Badezimmer mit Wanne und Föhn, Fenster in den Garten und für uns Europäer etwas unvorstellbares: überall Aschenbescher. 7 Stück habe ich gezählt. Ich war bereits überrascht, als mein mich vom Flughafen abholender Driver einfach mit der Zigarette in die Hotellobby marschierte. Nachdem ich die letzten Monate in Ländern verbrachte, wo man sich als Raucher ins Abseits manövrieren würde, ist es hier allgegenwärtig. Jeder raucht. Gut, die haben auch genug Menschen und wenn die früher sterben, kostet das den Staat weniger. Aber dass sind böse Gedanken. Die Chinesen sind ebenfalls viel rauher als was ich bisher gesehen habe. Da wird auf den Boden gerotzt, was das zeug hällt und auf der Strasse bekommst du eine Busse, wenn du vor einer Kurve nicht kräftigst auf die Hupe haust. Zusammen mit dem gestern beschriebenen wuseln, endet das nicht gerne im totalen Chaos. Mindestens das Rauchen erklärte sich mir. Als mich CG, Die Frau des Besitzers der Schule, mich abholte und den Wagen aufs Land man√∂vrierte, sah warum. Die bauen hier Tabak an wie die Wilden. Überall Tabakfelder, so weit das Auge reicht. Warum weiter gehn, wenn das gute ist so nah? *chch*.
Wir sind hier auf dem Land. Wir fahren weiter durch Reisfelder und Teeplantagen. Was für ein Glück für mich. Manche Touristen bezahlen viel Geld um das zu sehen und ich fahre einfach dran vorbei. Meine Nervosität steigt beträchtlich, werde ich doch bald den Ort sehen, wo ich den nächsten Monat verbringen werde. Dementsprechend frage ich CG Löcher in den Bauch. So stelle ich klar, dass wir ziemlich weit draussen sind, pro Stunde einen Bus fährt, aber ich mich nach den Trainings sowieso nicht mehr rühren will. Wir kommen in Taining an. Zum ersten Mal sehe ich die Schule. Da ist ein grosses Eisentor, dahinter gleich ein Basketballcourt, links davon Küche und Esssaal, Tischtennisplatte und Sitzbänke. Rechts zwei Angestelltenhäuser und hinter dem Court die Trainingshallen mit herrlichen Aussenplätzen, wie man sie aus Kungfufilmen kennt. Ich treffe auf Scott, den Gründer der Schule. Er ist 29, Meister in vielen Stilen und Kampfarten und hoch angesehen hier in China. Ebenfalls treffe ich die ersten Studenten, vorwiegend Briten. Ja, hier wird es mir gefallen. Ich vereinbare mit Scott, dass ich den morgigen Tag noch aussetze und mir die verschiedenen Trainings ansehen werde und ein persönliches Workout mache. Das hat damit zu tun, dass ich erst heute wieder anständig Essen konnte. So kann ich am Abend entscheiden für welchen Stil ich trainieren Möchte. Die Hauptstile sind hier White Crane Kung Fu, Shaolin Kung Fu und Tai Chi. Mehr üpber die Stile werde ich euch in den kommenden Tagen erzählen. Wir waren heute abend noch zu Fuss in einem kleinen Dorf in der Nähe und gönnten uns ein Bierchen. Die Leute hier sind alle sehr cool und offen trotzt offensichtlicher Unterschiede. Ich freue mich darauf mit ihnen zu leiden.
Lieder kriege ich auf meinem Laptop zur Zeit weder Facebook noch den Blog zum laufen. Das hängt mit der Chinesischen Zensur zusammen, die sämmtliche grossen Kommunikationsmedien blockt. Auch Skype läuft nur bedingt. Ich suche dafür eine Lösung. Bis dahin danke ich Angela von ganzem Herzen, denn sie lädt die Berichte hoch. So, ich lege mich jetzt zur Ruhe. Das wird eine harte Zeit.
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