2. Juni 2011 - Hong Kong - Chengdu
Gegen Mittag machten wir uns auf den Weg. Unser Flug ging von Shenzhen. Das ist die Stadt, die die Chinesen aufs Festland gebaut haben, um auch etwas vom Hong-Konger Wirtschaftskuchen abzukriegen. Der Vorteil davon für Touristen sind die billigen Inlandflüge. für 50 Fr. Fliegen die Emma und ich in 3 Stunden nach Chengdu. Wir wollten ja eigentlich den Bus oder Zug nehmen, jedoch wollte uns keine Agentur etwas derartiges verkaufen. Sold out! Sold out! Ich glaub euch nicht mehr, meine Lieben. Am Buss und Zugbahnhof gabs dann nur noch überteurete Luxusangebote... und so wird hald wieder geflogen. Es braucht schon etwas effort, aber nach Shenzhen zu kommen ist nicht all zu schwierig. Mann nimmt die Ubahn in Hong Kong, fährt bis an die Grenze und geht durch den Zoll. Anschliessend wimmelt man alle Taxifahrer ab, die einem für den guten Preis von 350 Yuan an den Flughafen fahren wollen und nimmt den Flughafenbus etwas weiter vorne für 10 Yuan. In Chengdu angekommen wimmelt man wieder alle Taxifahrer ab und nimmt den Bus Nummer 303 in die Stadt, von wo aus man wunderbar per Taxi überall hin kommt, wo man möchte. Mensch, was sind wir inzwischen gut. =) Wir checkten ins Sims Cozy Garden Hostel ein. Ein japanisches Backpackerpärchen hat sich hier in mitten von Hochhäusern eine kleine Oase geschaffen, in deren Mitte ein Japanischer Garten und ein Koi-Teich schlummern. Der erste Eindruck ist super!
Natürlich ist das Internet mal wieder Zensiert. Kein Zugriff auf meinen Blog, keine Emails und kein Facebook. Meine Tools, die in Taining noch funktionierten, gehen hier nicht. Wenn ihr dies lesen könnt, dann hab ichs dann trotzdem irgendwie hingekriegt.
"Dear Lukas, thank you for your patience. I was at the permit office in Lhasa today and it seems like they force all the acencies to sell only short trips because of the lockdown around 24th of june. i gave them your Trip-Idea for approving, maybe you are lucky, but dont be happy to early, okay? otherwise we have the oppotunity to do a 10days tripp from lhasa, Gyantse, Shygatse, EBC and leave to Nepal. Would that be a possibility? All the best, David."
Ich fühle mich sowas von niedergeschlagen und Ohnmächtig. Der Sinn meiner Reise beginnt massiv zu bröckeln und ich habe gerade eine solche Wut auf China, dass ich mir im Moment noch nicht vorstellen kann, hier länger wie nötig zu bleiben. Falls wir mindestens die zehn Tage nach Tibet können, werden wir das tun. Nacher aber zurück zu kehren, ins hässliche Beijing um weitere zwei Monate hier zu verbringen? Der grosse Ameisenhaufen lässt mir keine Luft und bedrückt mich im gefährlichen Ausmass. Ich bin so froh, ist die Melanie dann da. Wie kann man die Schönheit eines Landes sehen, wenn zu viel davon einfach hässlich ist? Die Menschen vergiftet und die Politik untragbar und niemand (Grossmächte) sagt was, weil ihnen ihre Wirtschaftsdeals zu wichtig sind? Ich weiss, dass sind gefährliche Worte um sie an einem solchen Ort auszusprechen. Gerne würde ich ne andere Seite sehen, zeigt sie mir Leute, zeigt sie mir! Zur Zeit wäre es am Besten, wir würden wo anders reisen. Nepal? Indien? China ist rot und grau und suckt. Melanie, was meinst du? Ich hoffe man versteht mich. Ich irre schon den ganzen Monat umher, was für einen Heimatlosen nicht gesund ist und scheitere immer wieder an der Grossen Chinesischen Mauer. Ich hab ja böse Geschichten gehört und nun stecke ich mitten in einer.
Keine Kommentare :
Kommentar veröffentlichen