Die Nacht war nicht so angenehm. Das lag daran, dass ich mir im Schulter-Rüchenbereich etwas eingeklemmt habe. Das passiert mir leider öfters und immer dann, wenn ich Ferien habe. Ich erinnere mich ungern an Norwegen, wo es drei wochen anhielt und die Entzündung nur mit Antibiotika wegzukriegen war.
So lag ich dann heute ziemlich Platt. Platt wie die Wüste durch die wir fuhren und platt wie der Reifen, den wir kurz danach zu wechseln hatten. Aber das ist kein Problem für unseren erfahrenen Driver. Jack fährt seit 10 Jahren Touren und war zur Zeiten der Sowjetunion Panzermechaniker, was er mit stolzem Tattoo auf seinem Arm verewigt hat.
So sass ich, boy on pills, ziemlich bedeppert auf meinem Sitz und realisierte durch die Augenritzen wie sich die Natur langsam zu verändern begann. Aus einem endlos grünen Schnittlauch und Steingemisch wurde es dürrer und wärmer. Die Sonne stärker und die Abwechslung rarer. Dafür war sie da, die scheinbar unendliche Weite der Wüste Gobi.
Ich erwachte erst von meinem Scheintod, als wir am späten Nachmittag plötzlich anhielten und Jack zur Rauchpause schrieh. Was wir erst beim aussteigen feststellten, wir waren in mitten einer Wunderschönen Limestone-Formation. Rote Klippen erstreckten sich über den Horizont und mein Fotografenherz pochte vor Freude. Obwohl ich heute nicht anwesend war, ist die Ausbeute mal wieder beachtlich.
Zwischen Antonio und mir ist nämlich ein kleiner Fotowettkampf entstanden. Er mit seiner saumässigteuren Spiegelreflex mir 4 verschiedenen Objektiven, darunter ein Fischauge, läuft mir dauernt nach und klaut meine Motive... so ich ihm. Schlussendlich stelle ich fest, dass ich mit meiner dürftigen Ausrüstung mal wieder den besseren Tag hatte. *phä* :D
Die Nacht verbringen wir in der Wüste. Umgeben von Kamelen, die der Familie gehören, bei der wir heute wohnen. Draussen klönen die Kamele vor sich hin. Das klingt eher wie ein weinendes Kleinkind als ein Stolzes Getier... klingen die immer so? Es ist inwzischen spät Nachts, kann die bitte jemand abstellen? :D
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