Dienstag, 27. September 2011

Heiliger See


22. September 2011 - Lhasa - Namtso Lake - Lhasa

Lukas und ich haben fast verschlafen. Ich meine, wie lange ists her, dass wir um 6 Uhr aufgestanden sind? :D Nach gemütlichem Frühstück und kurzem Schwatz mit Sonam, der Tibetischen Rezeptionistin, deren Computer ich gestern repariert habe (Für 3 Freibier, Muahahaha), gings los.

Unser Bus schlängelte sich über Stunden den Berg hoch mit dem Ziel Namtso Lake, dem höchsten Salzsee auf Erden. Tibet ist echt ein Land der Superlativen. Auf dem Weg fällt uns dann auch zum ersten Mal der unglaublich gute Zustand der Strassen auf, die sich durchs Gebirge schlängeln.

Der See selber war dann eine herbe Entäuschung. Eigentlich sollten da Tibeter hinpilgern, Koras machen, Gebetsfahnen aufhängen... doch wie ist es? 1. Ueberlaufen von Han-Chinesen, die alle Sprungfotos vor dem See machen (das ist MEIN JOB) und Bettlern, Händlern, die ersten richtig Nervenden in Tibet, und wenn du aus versehen eines der weissen am Seerand stehenden Yaks fotografiert hast (was, sollte man ein Bild vom See wollen, unumgänglich ist), kommt gleich jemand angerannt und möchte seine 10 Yuan Gebühren. Been there, done that. Was essen und ab in die Hotsprings.

Die hatten es dann auch in sich. Nicht im entferntesten hätte ich gedacht, da ein Geothermales Kraftwerk zu entdecken. Tibet ist schon ne Wundertüte. Man merkt leider, Lukas und ich schon länger unterwegs sind, wie unsere Reisegruppe, die nur für 2 Wochen hier ist. Der eine isst kein Streetfood, die anderen sind dauernd Müde, meckern über alles, was anders ist, wie zu hausue... richtig schade eigentlich. Trotzdem sind sie nette Personen und ich mache das Beste draus. Bin halt etwas sensibel, wenn andere Leute in meinen Lebenstraum Pfuschen.

Natürlich sind ihnen die 128 Rmb für die Hotsprings zu teuer um ein Becken mit dreckigen Chinesen zu teilen. Da habe ich mich zum ersten Mal richtig genervt. Jawoll, es ist viel Geld, aber das sind alles gut verdienende Menschen, die wirklich nicht auf den Batzen schauen müssen. Da bin ich inzwischen anders gepolt. Dementsprechend durften dann auch alle 2 Stunden draussen warten, bis unser Guide Jack (der frei reinkommt) und ich mit unserem Spa-Rundgang fertig waren. Es war herrlich sage ich euch. Natürlich war der Pool chinesische Architektur und nicht mit einem Vals zu vergleichen, aber die Aussicht vom Aussenpool auf mehrere Siebentausender hat mich richtig gepackt, während sich die andern draussen 2 Stunden lang vor Händlern und Bettlern flüchten mussten. Selberschuld. =)

Story 5: Klöster
Soeben wurde ich von Tiziano Terzanis "Das Ende ist mein Anfang" (Yap, ixh habbei dem vielen Schreiben auch noch Zeit zum leseb Ddaran erinnert, das in den 0ern alle Klöster zerstört wurden, was mich wiederum daran erinnert, dass uns das beim Besuchen vom Sera-Monestary nicht auffiel. Aber das ganze Ding lag damals in Schutt uns Asche und wurde rein für Tourismuszwecke wieder aufgegbaut. Weil die Besucher keine leeren Mauern sehen wollen, darf eine Limitierte Anzahl Mönche praktizieren. Limitiert um die Kontrolle zu wahren und die Mönche nicht zu stark werden zu lassen. Unter Anderem gib es dort genauso viele Überwachungskameras wie überall, wo die Tibeter leben. In den nächsten Tagen entdeckten wir am Wegrand immer wieder Klosterruinen. Es soll heute wieder 3000 Klöster geben in Tibet... Wieviele es wohl damals waren?





1 Kommentar :

  1. Haha computer reparieren für 3 freibier. Sehr geil. Backpacker like :-)

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