Mittwoch, 26. Oktober 2011

Stolz und Ehre.


23. Oktober 2011 - Kathmandu

Es war der faulste aller faulen Tage. Mein Zimmer ist auch wieder ziemlich leer geworden, seit der Andreas weg ist und der Blick raus in den Gang, motiviert mich auch nicht wirklich, denke ich nämlich dann an die Zeit, die ich mit Lukas, Jalalle und Andreas halb in Lukas Zimmer (308) und auf dem Gang sass, Gin Tonic oder Bier trank, schönes Hash rauchte und starke Musik hörte.

Ich machte meinen morgendlichen Rundgang durch Thamel, schaute mir ein zwei Souvernirshops an (ich bin ja immer noch auf der Suche nach einem richtig heftigen Andenken), trank mein Europäisches Red Bull und eine Banane vom Indischen Strassenhändler.

Indisch? Ja, indisch. Nun, immer mehr blicke ich hinter die ganze Geschichte hier. Die Nepalesen sind gar nicht erfreut über die vielen südlichen Nachbarn, die ihrer Meinung nach, Nachbarn hätten bleiben sollen. So erklärte mir ein Angestellter des Hotel Potala, wo ich residiere (Ja, ich habs wegen dem Namen gewählt :P) das sämtliche Strassenkinder Indisch sind und von der Mafia organisiert würden. Es gäbe nur wenige, wirkliche Strassenkinder in der Gegend, weil die Nepalesische Regierung sehr auf ihre Reputation achten. Das was existiert, ausserhalb, das Milliö, die organisierte Kriminalität, Menschenhandel usw... alles Geldgier-Indisch. Die Frauen mieten sich Kinder um, wie bereits erklärt, nach Lebensmitteln zu betteln, die in den Indischen Läden zum Wucherpreis an den Touristen gehen. Der Kreis schliesst sich.

Ich möchte nicht zu fest Partei ergreifen, aber ich denke, das dies schon seine Wahrheit hat. Erstens gibt es in Indien noch Orte, wo die Touristen-Rikshaw vom vorgespannten Menschen gezogen wird... Und der ganze restliche Dreck kennt die Welt spätestens seit Slumdog Millionaire. Nicht dass es den Nepalesen auch zuzutrauen wäre, aber die sind alle so stolz auf was sie sind und was sie haben, auch wenn es nichts ist.

Ich denke auch, das solche Eigenschaften oft mit dem Verlust des Stolzes zu tun hat, was in vielen Kolonialisiertne Ländern logischerweise der Fall ist. ich spürte das in jedem Land, wo ich war, welches mal unter Europäischer Herrschaft stand. Die Nepalis haben sich immer gewehrt, waren nie besetzt. Den Stolz merkt man. Das Gleiche bei den Tibetern. Den Stolz, den viele verloren haben...

Update:
Die Verena schrieb ihr erstes Update aus Bangkok. Sie ist an die Kao-San Road gezogen, direkt ins Backpackermekka, weil dies zur Zeit der einzige sichere Ort zu sein scheint... Bis ihr die Besitzerin jedoch riet, die Stadt schnell zu verlassen, weil das Guesthouse als Ueberschwemmgefärdet eingestuft wurde. Ansonsten scheint bis auf kekappte Verkehrsverbindungen Nord und Ostwärts alles einigermassen normal zu sein. Ich hoffe das ganze hält sich noch, bis ich morgen da bin. Bin schon etwas nervös. Die Badehose habe ich auf jeden Fall im Handgepäck und meine Pläne zu tauchen kommen immer näher :P

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