Dienstag, 4. Juni 2013

Heimwärts

1. Mai 2013 - Edinburgh - Basel - Untersiggenthal

Da ist er nun, der letzte Tag. 1. Mai 2013. Nach genau 21 Monaten Reisezeit steht da draussen am Fenster Easyjet Flug irgendwas Edinburgh nach Zürich. Was soll man sagen. Ich könnte jetzt so viel schreiben, wie geil es war, wie erleuchtend die Begegnungen waren und wie anders man lebt, wenn man draussen ist. Wie gut man lebt. Doch irgendwie bin ich ziemlich teilnahmslos.

Der Flug war nicht späktakulär. Ist ja auch nichts neues mehr. Jedoch spüre ich, wie gerne ich jetzt schon in die Tasten gehauen hätte. Unterwegs zu sein macht so kreativ. Daheim habe ich den Kopf dazu selten. Dann hättet ihr nie so viel von mir gelesen. Ich meine, krass oder? So viele Worte, so viel Stoff. Und viele von euch sind bis hier her gekommen. Ihr kennt mich inzwischen wohl besser wie ich mich. Ist doch Wahnsinn. An dieser Stelle bedanke ich mich für eure Treue.

Apropos Zuhause, ich werde viel gefragt, wie es denn war jetzt, dieses nach Hause kommen. Nun, es lief in etwa so ab: Flurinas Freund nahm mich mit zu sich, dort packten wir deren 7 Sachen aus und von da an sprang ich in ein anderes Auto mit ein paar Freunden Flurinas drin, die mich dann mit zurück nach Baden nahmen. Dort erwartete mich eines der schönsten Wiedersehen, das ich je hatte. Da stand die Jenny. Was hatten wir für ne gute Zeit vor der Reise und was fürn Stress, wo ich weg war. Doch das ist jetzt vorbei. Es fühlte sich für beide völlig surreal an. Jenny sagte mir später, dass in ihr drin das Gefühl verankert war, dass ich jeden Moment wieder gehen könnte. Nun, das habe ich dann nicht getan und da bin ich froh darüber. Zusammen gehen wir zu meinem Elternhaus, wo ich bis auf weiteres unter komme. Wir herzten uns alle und waren froh, wieder beieinander zu sein.

Mutti ist die grösste. Sie hatte sich um meine Bankgeschäfte gekümmert und fleissig in der Verwantschaft Fotos gezeigt und Blogs vorgelesen. Es muss für sie ein grosser Stress gewesen sein. Ich sage ihr des öftern: „Mami, sei froh, dass dein Sohn nicht ist, wie die andern.“ Ob sie das auch so sieht, steht in den Sternen. Ich auf jeden Fall bin unglaublich dankbar, denn sie hat einen riesen Job gemacht und mich immer dann unterstützt, wenn ich sie gebraucht habe.

Papi hat sich nicht verändert. Wir trinken noch immer gerne Roten Wein zusammen und sitzen mal da. Seid ich reise hat sich unser Verhältnis verbessert. Oft hatten wir uns nicht viel zu sagen doch das ist nun anders. Das finde ich wunderschön und freue mich auf viel PapaLukas-Zeit. Denn wenn ich eines festgestellt habe in den letzten Jahren, dann dass wir uns sehr, sehr, sehr ähnlich sind und ich nun auch weiss, warum er mich davor beschützen wollte =)

Martina, meine Schwester, hällt bei uns in der Familie die Einsteinfahne hoch. Sie Studiert noch immer und das auf richtig hohem Nivau. Ich bin beeindruckt. Auch sie freut sich, dass ich wieder da bin. Ich spüre es sehr. Auch wenn ich ihre San Francisco Bilder nie bearbeitet habe obwohl diese die ganze Zeit auf meinem Desktop lagen, bin ich auch in ihrem Herzen wieder willkommen. Sie hat sich riesig eingesetzt für unser letztes Familienmitglied.

Mimi ist nun 17 und die neugierige, stolze, schwarze Monsterkatze spürt ihren zweiten Frühling. Ich war mir ja oft nicht sicher, ob ich sie wieder sehen werde, denn in Menschenjahren hat die gute sicher 120 Jahre aufm Katzenbuckel. Menschen werden älter aber ich weiss zum Beispiel, dass meine Grosseltern Ewig leben. Aber bei der Katze hatte ich echt Angst und sie erschien mir das eint oder andere Mal im Traum. Doch jetzt ist alles gut und mir rollen Tränen über die Wange, als sie zu schnurren beginnt.

Das nach Hause kommen ist etwas schönes, wenn man dafür bereit ist. Ich bin es gewesen. Deshalb geht es mir gut. Es klingt komisch, aber nach gut 5 Minuten fühlte sich das meiste so an, als wäre ich nie weg gewesen. Das bestätigt meine Aussage, dass die Zeit draussen in der Welt anders vergeht wie daheim.


Jetzt bin ich erst mal völlig entspannt und geniesse die Annehmlichkeiten. Und das ist gut.  

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