1. Juni 2013 - Mannheim
Die Maya ist eine tolle Gastgeberin. Bei ihr daheim, in der Wohnung, die sie mir in Guatemala noch so stolz vorgeschwärmt hatte, komme ich zur Ruhe. Kein Fernseher, keine Playstation und richtig guter Raggae Dancehall jeden Abend im Rude 7. Das ist genau die Oase (Celines Worte), die ich brauche um die ominösen letzten Zeilen zu schreiben.
Dabei geht man durch den Kopf, dass ich gar nicht weiss, wie man so etwas beendet. Ich bin kein professioneller Schriftsteller, kenne auch nicht eine gute Technik, die mir helfen könnte. Warscheinlich endet dieser Text in einem unbändigen Chaos, auf welches in in einigen Jahren zurückblicke und schmunzle, wie jung ich damals doch gewesen bin und bin froh, dass ich dann doch geschrieben habe.
Dabei geht man durch den Kopf, dass ich gar nicht weiss, wie man so etwas beendet. Ich bin kein professioneller Schriftsteller, kenne auch nicht eine gute Technik, die mir helfen könnte. Warscheinlich endet dieser Text in einem unbändigen Chaos, auf welches in in einigen Jahren zurückblicke und schmunzle, wie jung ich damals doch gewesen bin und bin froh, dass ich dann doch geschrieben habe.
Es ist bereits ein Monat vergangen. Das ging jetzt richtig schnell. Langsam kommt der Sommer doch noch und die Menschen laufen gut gelaunt durch die Strasse. Ich arbeite nicht und kann so frei durch die Schweiz tingeln, alle Freunde besuchen und mit ihnen so viel Zeit verbringen, wie wohl selten wieder. Bereits 1200 Kilometer bin ich mit meinem neuen Zugabonnement abgefahren. Und es ist toll. Zudem habe ich meinen Kopf abgeschalten und viel Videospiele gespielt.
Wie geht es weiter? Nun, ich werde im Sommer Tourismus studieren. 3 Jahre Verpflichtung. Kann ich das? Ich habe es mir lange überlegt. Ausschlaggebend war dann, dass ich dort auf Ben treffen werde. Ja, genau! Der Ben, den ich im Flieger nach Melbourne kennenlernte. Quasi mein erster Reisekumpel. Das muss doch ein Zeichen sein. Also, natürlich geht das, denn ich bin angekommen und extrem zufreiden. Klar juckt es mich wieder los zu ziehen, aber ich weiss, dass wenn alles in die Hose geht, ich dass auch tun kann. Nichts ist unmöglich, wen man gewillt ist das Risiko zu nehmen. Jetzt bereite ich mich auf die Prüfung vor und Freue mich auf die Besuche von Guillermo und Irena. Vor allem Guillermo spürt, wie ich mich verändert habe. Er war einer der ersten, die ich damals in Australien kennengelernt habe. Doch was heisst Veränderung konkret? Dass ich jetzt einen Plan habe? Sicher dass ich besser durchblicke. Ich verstehe komplexe Zusammenhänge besser, was es mir erlaubt, die Welt besser zu verstehen. Das ist gut.
Doch da ist noch mehr. Ich habe
gelernt, Information aufzunehmen, kurz zu fühlen, um dann rational
und unbeeinflusst von Gefühlen logisch zu urteilen. Dies führt zu
schnellen, handfesten Entscheidungen. So war das früher nicht.
Meinung zu haben, viel mir stets schwer. Auf Reisen ist man jeden Tag
für sich selbst verantwortlich und jeder eingeschlagene Weg kommt
straight auf dich zurück. Boom, in your Face. Mit der Zeit wirst du
abgebrüht und eben Rational. Auch aus Selbstschutz. Das Übel an der
Wurzel packen.
Man wird völlig losgelöst von
jeglichen Orten und Grnezen verlieren jegliche Bedeutung. Dinge, die unmöglich scheinen, plötzlich in
Griffweite. Der Geist ist frei und will spielen. Obwohl ich im
Elternhaus nie den selben freien Kopf haben werde. Zuviele
Erinnerungen und Versuchungen als Nährboden für den grossen, bösen
inneren Schweinehund, der sein Revier zurückfordert. Übel und
gefährlich. Bald werde ich weiter ziehen. Mich definitiv abnabeln.
Der Umgang mit dem Umfeld gestaltet
sich als eher schwierig und Menschen die verstehen können, was ich
ihnen zu erzählen versuche, sind rar - fangen an nem ganz anderen
Punkt an. Dinge, die für mich Normal geworden sind, mussten viele
noch nie einen Gedanken verschwenden. Gute Dinge. Ich sehe mich nicht
über anderen stehen, wünsche mir jedoch mehr „thinking out of the
Box“, was vieles Einfacher und Inspirierter machen würde.
Augenhöhe plus Horizont durch zwei gleich Verständnis und Respekt.
Dafür muss man nicht gereist sein. Der Frau meines Herzens wurde es
in die Wiege gelegt und meine liebsten Verstehen mich.
Was haben wir gelernt? Wir verstehen
nun, dass es nicht schlimm ist, sich zu nehmen, was man braucht.
Irgendwas geht immer. Man wird völlig losgelöst von Orten. Wo
gehöre ich hin? „Ich weiss nicht“ wird zu „eigentlich scheissegal“. Das ist Freiheit.
Die Freiheit zu sagen, dass ich in
Gegenden ohne Erhebungen, sprich Flachland, mich nicht wohl fühle.
Oder Kälte mir nur in Grönland gefällt, Durchfall auch ne Diet
sein kann und ein Mensch sehr viel mehr Alkohol verträgt, wie ihm
Lieb ist. Das man für Reisen durch Peru und Bolivien heute keine
Loorbeeren verdient, sondern sich auf jegliche in Australien
verbreitete Geschlechtskrankheiten testen sollte. Das Michael sich
nicht zwischen zwei Sofas legen sollte, weil der Lukas und Lukas dich
sonst panisch in halb Chengdu suchen oder das Hühnerherzen am Spiess
voll lecker sind. Tiger auch kleine Lukasse fressen. Dass Neuseeland überbewertet und Australien viel mehr Spass ist, wenn man ein Auto hat. Dass Pferde in der Mongolei ihren
eigenen Willen haben und Schwedinnen auf Schweizer stehen, wie der
Schweizer auf die Schwedinnen. Mich die Reise gut 25000 Euro gekostet hat, es aber für die Hälfte möglich ist. Das du maximal 25% von deinem
Rucksackinhalt regelmässig brauchst und es, wenns mal Nass ist, nie
wieder trocknet. Wenn sich ein Tor schliesst, ein anderes aufgeht. Das mir Asien besser gefällt wie Lateinamerika und
das der Europäische Norden nochmal viel spiritueller ist, wie der
Rest der Welt. Ich noch viele Träume habe. Man die rote Pille nehmen sollte. Man sich an alles gewöhnen kann. Einmal Reisender, immer Reisender. Das man Freunde fürs
Leben findet, genauso wie solche, die gar nichts können. Dass Urwald unfassbar schön ist, ich gerne Kühe melke und neidisch auf Lara Croft bin. Ich kein Schriftsteller bin, es nie werde und mir Rechtschreibung mich Anal tangiert. Das Komplimente gut
tun, saufen und ficken für viele der Inbegriff von Abenteuer ist und
man wirklich nicht ins Loki sollte, wenn man noch nie davon gehört
hat. Bierpong spielen gegen Hostelbesitzer immer in die Hose geht. Die Menschheit schlecht ist, du sie aber trotzdem liebst. Du überall gewesen bist und trotzdem viel verpasst hast. Darüber (worüber?) hinwegsehen kannst. Das Fliegen uncool ist und 10 Stunden Bus fahren plötzlich rockt wie
Hölle. Weniger manchmal mehr ist. Dir viele versprechen dich zu besuchen, nur die wenigsten es einhalten und das gar nicht schlimm ist, weil ihr ne starke Zeit habt. Der Südamerikanische Indianer ähnliche Probleme hat, wie der Nepalesische Geschäftsmann. Du ein Geldsack mit Beinen bist. Chinesen auch in die
Bahnhofhalle pinkeln, wenn gleich nebenan eine Toilette ist.
Drittweltländer das oft zurecht sind. Facebook wichtiger ist, wie
du. Man trotzdem teilen sollte. Du daheim nie so kreativ bist und dir für die Zeit danach nichts
vornehmen solltest. Du erst voll umfänglich begreifst, was du getan hast, wenn es vorbei ist.
Ich könnte noch Stundenlang aufzählen, es würden immer noch neue Punkte dazu kommen. Was bleibt sind die Erinnerungen, die mein Leben nun prägen. Bilder in meinem Kopf, ich wünschte ihr könntet sie sehen. Ich wünschte, ich könnte in Worte fassen, was ich fühle. Seid Tausend Worten versuche ich es und denke, i did my best und bin zufrieden =)
Aber etwas, das fühle ich ganz klar. Ich habe lieben gelernt. So etwas schönes. Ein Natürliches Phänomen, so mächtig, dass sogar den Tod überstehen kann.
Aber etwas, das fühle ich ganz klar. Ich habe lieben gelernt. So etwas schönes. Ein Natürliches Phänomen, so mächtig, dass sogar den Tod überstehen kann.
Der Sinn des Reisens besteht darin,
die Vorstellung mit der Wirklichkeit auszugleichen
und anstatt zu denken, die Dinge so zu sehen, wie sie sind.
Ich bin bereit für ein neues Abenteuer.
Ich bin bereit für ein neues Abenteuer.
Ja, lieber Leser.
Das ist sie, meine Story.
Danke für deine Zeit. Doch nun steh
auf und mach was draus.
Denn diese Zeit ist deine Zeit.
Ab jetzt bist du es, der Geschichte
schreibt.