Mein Hintern, oh mein Hintern. Ich könnte ein Klagelied über dich singen. Was schmerzt du mir heute so. Und warum ausgerechnet da, wo gestern der Sattel war? Keine Zeit für Wundenlecken. Seit gestern Abend wiedervereint, war Tessa heute früh wach und motivierte auch mich, mich zu erheben. Sie hat da sone Art von Wortwahl, die ziemlich gut funktioniert. Ich verstehe zwar nicht ganz, obs Drohungen sind oder nur eine Warnung gegen das kollektive Verfaulen in dieser wunderschönen Gegend? Um uns ist gar nichts. Also doch, eine Tankstelle, einige wenige Häuser und eine Natur, die deren Islands in nichts nachsteht. Fleissigen Lesern meines Blogs ist ja inzwischen bekannt, das ich noch nichts schöneres gesehen habe wie Island, aber hier, in dieser rauen Gegend gefällt es mir sehr. Wir legten unser Abenteurer Outfit an (Converse, Lederjacke und Pulli drunter) und machten uns an den Aufstieg. Auf den Weg dahin wurden wir noch von einem älteren Kiwi-Paar auf dem Pickup mitgenommen, dankend lehnten wir dann ihre Kartoffeln ab, die sie uns andrehen wollten. Auch wenn heute Abend Rösti auf dem Speiseplan stand (Jap, der Luke hats probiert und episch versagt) wollten wir doch nicht einen Sack Kartoffeln mit den Berg hoch schleicken. Wir waren sonst schon genügend Kaputt von unserer lieb gewonnenen "Tradition" des Weinabends und jetzt mussten wir auch noch diesen Felsklumpen hoch. Wir überbrückten die gut 1.5 Stunden steiles Bergpfadwandern durch unfassbar viel Stussen, was uns natürlich nicht weniger auspumpte, aber definitiv viel mehr Spass machte. Allgemein ist es mit Tessa eine riesen Gaudi. Sie Arbeitet beim Holländischen TV und ist verantwortlich, dass zur richtigen Zeit die richtigen Programme über die Bildschirme flimmern. Da gibt es einige lustige Geschichten, wie die des (Ex-)Mitarbeiters, der während eines Fussballmatches der Holländer aus versehen die Big Brother Übertragung der Konkurrenz auf den eigenen Sender einspeiste. Herrlich :D Auf dem Weg nach oben realisierten wir dann auch, wie grossflächig dieses Tal ist. Von Oben sieht mans halt am Besten. Ich musste wieder zig millionen Fotos davon schiessen. Ich weiss, Berge sind für neutrale Betrachter nicht so interessant, aber die schönheit dieser baumlosen Riesen, wie sie daliegen wie tote Wale am Strand und die Steppe im Tal, beige vom Herbst. Das ist so eine tragische Romantik und das Melodrama wird noch schlimmer, wenn die Sonne beginnt, hinter den Bergen sich nieder zu legen. Hier könnte ich verweilen. Tessa auch, so blieben wir an die 5 Stunden oben, gingen noch ums Observatorium, dass wir aufgrund der 80 Dollar, die die Scharlatane von uns wollten, nicht besuchten. Lieber spielten wir Karten. Shithead, yeah, ich krieg den Dreh langsam raus. Als es gegen Abend merklich abkühlte, stiegen wir wieder runter und waren entspannt und glücklich und total reizüberflutet von dem, was wir gesehen hatten. Es war riesig und wunderschön. Ich merke einfach, dass ich mehr für solche Gegenden gemacht bin, wie für Strände. Hier vergesse ich alles und beginne die Elemtene zu spüren und zu lieben. Zurück im Hostel buchten wir noch unseren Bus für einen Tagesausflug zum Mount Cook, dem höchsten Berg Neuseelands. Um 8 Uhr werden wir morgen abgehohlt. Die Realität ist gerade ganz weit weg, hier in Gondor, dem Reich der Menschen.
Im übrigen hat sich die Anna gemeldet. Sie ist heil vom Trek zurück. Hatte leider etwas schlechtes Wetter und hat glaube ich erst mal einen Tag durchgeschlafen. Sie fliegt demnächst weiter auf die Cook-Islands (Was dieser Captain Cook auch überall seinen Namen lassen muss). Ob ich mitkommen wolle... 750 Fr. hin und zurück, muss ich ja dann weiter nach Bangkok... Nein ich kanns nicht machen, auch wenn ich wollte und schon mahl in der Nähe bin. Es liegt einfach nicht drin zu der Zeit. Ich hoffe, du liest das. Es tut weh, aber wir werden uns wieder sehen, dafür werde ich sorgen. Die Schattenseiten haben uns mal wieder eingeholt.

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