27. Mai 2011 - Mui ne - Dalat
Schon früh morgens hiess es abschied nehmen von Nina und Frida. Es war ein trauriger Augenblick und es flossen, unter schelmischem Kichern des Busfahrers, die Tränchen. Ich sollte es mir doch echt langsam gewohnt sein. *alter Hase ich* Aber trotzdem hauen mich so Sachen immer noch um. Es freut mich sehr, zu wissen, dass die beiden ab sofort Teil der Operation Rückenwind sind und meinen Geschichten folgen. :)
Auch für mich geht es heute weiter. Dalat ist mein Ziel. Diese eher reiche Stadt liegt 4 Stunden wilden Busrittes im Norden. Wild? Oh ja! Zum ersten Mal habe ich gesehen und vorallem Gespürt, wie schlecht manche Strassen hier sind. Ich sass in einem Minibus, in dem man sich mal wieder sehr lieb haben musste. Der Fahrer kannte gar nichts. Es regnete in Strömen und auf den Bergstrassen kam alles herunter, was herunter kommen konnte. Dreck, Schlamm, Steine und Bäume. Alles lag da rum. Als wären die Schlaglöcher nicht schon schlimm genug. Ich hab ja schon vieles erlebt, aber diesmal war sich keiner der Insassen seines Lebens mehr sicher. Dass wir für die lieben Britinnen hinter mir zwei Kotzpausen einlegen mussten, erwähnen wir jetzt mal nicht :). Lustigerweise sind es genau diese Britinnen und ein Ire, der neben mir sass, mit denen ich jetzt abhänge und etwas über den Verlust des Morgens hinweg zu kommen versuche.
Apropos verloren... So wie es aussieht habe ich meine EC-Karte in Mue Ne im Automaten stecken gelassen. Anders wie in der Schweiz geben dir die ATM's hier zuerst das Geld und dann die Karte. Das ist für ein Gewohnheitstier wie mich wohl dann gestern wohl zu viel gewesen und ich bin zwar mit Geld aber ohne Karte davon gedüst. Super! Dafür testen wir jetzt mal den Karten-Ersatz-Service der neuen Aargauer Bank. Über Skype schaffte ich es dann meine zu sperren und mir eine neue zu bestellen, die in 10 Tagen nach Chengdu in China geliefert werden soll. Chengdu wird vor dem Tibet-Tripp meine Basis sein, von wo ich alles vorbereite... Bis dahin muss ich zusehen, dass mir zumindest meine Kreditkarte etwas Geld gibt. Komischerweise passieren mir solche sachen immer an Tagen des Abschieds. Mir bleibt auch gar nichts erspart. *grrr*
Dalat entpuppt sich als sehr sehr anders wie noch die Küstengegend. Hier auf 1600 Metern über Meer gibt es Nadelbäume (!) und ganz ganz viele Häuser in Westlichem Baustiel und es kommen einem plötzlich viele teure Autos entgegen. Die Stadt zirkelt sich um einen See, indem sich unfassbar kitschige Schwanen-Tretbote tummeln. Ich sags euch, es könnte irgendwo in den Schweizer Voralpen sein! Dementsprechend viele gut Betuchte Vietnamesische Touristen verlieren sich hier her. Die Meisten, um in diesem landesuntypischen Ambiente zu heiraten (Das erklärt auch den Schwanenteich). Auch sehr bekannt sind hier die real EasyRiders. Haha, wie lustig, nachdem ich die Blogs der letzten Tage danach benannt habe :D Das sind quasi Motorradtaxis, die einem überall hinfahren - Wenns sein muss auch international. Zudem sprechen sie alle Englisch und dienen somit als gute Guides. Wir, dass sind der Collin, die Charlotte und die Sarah, werden morgen ihre Dienste in Anspruch nehmen und mal die Gegend hier abchecken... Sofern meine Visa was hergibt, weil sonst sitze ich hier, im wahrsten sinne des Wortes, erstmal im Regen fest.
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