Dienstag, 14. Juni 2011

Hussle Hussle Hussle, Quai Quai Quai.

13. Juni 2011 - Beijing - 35 Grad

Das war dann doch ein bisschen viel Tequila gestern *schmunzel*. Trotzdem schaffte ich erstaundlich gut aus dem Bett. Heute war Visa-Tag! Wie ich die Tage doch liebe. Vorallem wenn es mit Bürokratie zu tun hat und noch viel mehr, wenn es in oder um China ist. Als wir um 9 Uhr bei der Mongolischen Botschaft eintraffen, mussten Emma und ich entsetzt feststellen, dass wir in den Botschaften in anderen Ländern wirklich ein einfaches Leben hatten. Wir brauchten ein Visum für die Mongolei. Möglichst heute, damit wir morgen den Zug nehmen können. Natürlich genau heute war der erste Arbeitstag des lieben und total überforderten Schalterbeamten, der von der vor dem Schalter sich drängelnden Mäute sichtlich eingeschüchtert war. Wir stellten uns in die Reihe, ohne zu wissen, dass wir diese aus 30 Personen bestehende Schlange die nächsten drei (!) Stunden nicht mehr verlassen werden. Gut, es gab eine Ausnahme... Ich nerve mich ja in letzer Zeit oft ab mir selbst. Auch diesmal war ich wieder super-tallentiert. War ich nämlich in der Festen überzäugung, noch einige Passfotos zu besitzen, waren in meiner Tasche leider ausser der Tüte, in der sie sein sollten, nichts mehr. Kein einziges Bild war mehr da. Super. Lukas rennt los, sucht den erst Besten Fotoladen. Dazu muss ich kurz was erklären. In China läuft alles frei nach Murphys Law. Wenn man kein Taxi braucht, überfahren sie einen auf der Strasse beinahe. Solte man aber eines um Leben und Tod brauchen, ist garantiert keines da oder nimmt einen aus irgendwelchen Gründen nicht mit. Sollte es mal schnell gehen, gehts sicher langsam. Den ganzen Tag läuft man an den leckersten Restaurants vorbei. Hat man dann aber Hunger, ist garantiert keines da. So läuft das hier. So auch mit dem Fotoladen. 1.5 Stunden bin ich um jede Ecke gerannt. Emma den Platz in der Reihe haltend. Als ich dann mit 8 neuen Fotos zurück kam, sah die Reihe noch in etwa gleich aus und Emma dem Ziel kein bisschen näher. Dann wurden wir stutzig. Aus gesprächen mit Reihenmitgliedern ging hervor, das hier jeder eine Einladung vom Staate Mongolei besitzt - Das sei obligatorisch. Na super. Einladung? Sowas haben wir nicht. Habe ich doch sogar auf der Offiziellen Website gelesen, dass es für 30 Tage Visa keine Einladung braucht. Jetzt bleibt nur noch zu hoffen, dass der zu bemitleidende Schalterjunge nicht nach seiner Checkliste handelt und unsere Angst stieg noch mehr, als wir sahen, wieviele Anträge direkt zurückgereicht wurden - Weil die Fotos nicht eingeklebt waren! Es war mir dann zum Glück möglich zwei Visa-Formulare zu ergattern und Kleber, damit die Fotos auch schön halten und alle glücklich sind. Als wir dann dran kamen, erhielten wir Schützenhilfe von Mara in China lebenden Thurgauerin, die den Schalterjungen davon überzeugte, dass wir keine Einladung bräuchten. Uff was für ein Glück!!! Und was für ein Pech für die Gruppe vor uns, die desswegen wieder heimgeschickt wurden. Schlussendlich ging noch das Gerücht rum, dass man den Visums betrag auf ein Konto bei der China Bank einzahlen muss und nicht wie gewohnt am Schalter zahlt. Als Highlight wurde uns noch die Express-Rate von 500 RMB verrechnet, obwohl wir, daher wir das Visum heute nicht kriegen können, die Zeit hätten um länger zu warten. Nur Express für Touristen... Jaja, so macht man Geld. Ich sag euch eins... Solltet ihr Papierkram in China zu erledigen haben, dass sich auch von Daheim machen lässt... TUT ES!!! Ich renne jetzt seit bald 4 Wochen nur von einem Büro zum nächsten. Die harten Seiten des Travellens. *Schmacht*

So kam schlussendlich alles gut, bis auf den Fakt, dass Emma sich einen leichten Hitzschlag geholt hat und den Rest des Tages schlief. Obwohl erst Frühling ist in Beijing, knallte es heute mit 35 Grad vom Himmel. Zudem können wir nun doch erst am Donnerstag den Zug nehmen, weil das Visum natürlich heute nicht mehr fertig wird - Dank dem armen Anfänger in seinem Grauen Schalterhäuschen. Also mal weider alles nach hinten schieben. Langsam wird für Emma die Zeit knapp. Ich freue mich nun auf einen gemütlichen Abend im Hostel und auf Morgen, wo wir die Mara in der Bar ihres Mongolischen Mannes besuchen werden. Ein bisschen Heimat und Fremde unter dem selben Dach. Das ist was wir brauchen hier in der Roten Fabrik.

Keine Kommentare :

Kommentar veröffentlichen