Donnerstag, 25. April 2013

Glases of Saphir

23. April 2013 - Edinburgh - Balmaha (Loch Lomond)

Es kommt uns vor, als wären wir schon Tage lang hier draussen. Die Stadt liegt hinter uns und Flurina kommt mit der linken Seite bereits sehr gut zurecht. Es braucht echt nur einige Stunden und man ist drin. Bis dahin betet man, dass nichts passiert, weil man ja bei der Versicherung gespart hat. Doch heute ist das alles Egal, denn heute sehen wir alles durch die Saphir Brille. 

Ich hätte sie kaufen sollen, damals in Dublin, als mir dieses perfekte Stück ins Auge stach. Zum Bluten brachte mich der Preis. Der war zu hoch. Nie aber liess mich der Gedanke los. Doch Dublin ist weit, gestern war Edinburgh. Die Brille nicht die selbe. Doch als ich sie heute aufsetzte, erschien mir alles plötzlich in Feuerroten Farben und der Himmel schien zu brennen. Beinahe den ganzen Tag habe ich sie auf und fühle mich wie im Kaleidoskop beim Sonnenyoga, wenn das dritte Auge kanalisiert. 

Die Natur hier um den Loch Lomond findet im Kopf und der Fantasie statt. Die Tektonik hat hier faszinierendes Geschaffen und das Land mit Bergen und mit Wasser gefüllten Furchen, den Lochs gesegnet. Von Oben sieht das ganze aus wie die von Runzeln überzogene Haut eines älteren. Man siehts nicht, aber spürt es bei jedem Schritt. Diese Energie spürst du, wenn dus zulässt. Das Farbenspiel des tiefen Lichteinfalles wirkt sich in starkem Kontrast aus. Die kleinen mit Bäumen bewachsenen Inseln im klaren Wasser wirken wie Magnete und der Wind erinnert einem daran, dass es kein Traum ist. 

Seid meiner "Erleuchtung" in Dublin habe ich Urlaub. Ich hab Flurina erzählt, dass es mich nicht interessiert, wo wir hin fahren, so lange wir zusammen eine starke Zeit haben. Ich bin fertig, angekommen. Diese Zeit nun ist eine neue Ebene von Freiheit. Die Freiheit das zu tun und zu denken was ich will, ohne irgend ein verzerrenden Einfluss, der einen Gedanken so formt, dass man sich selbst anlügt und sagt: Wow, was für ein Tag, obwohl er eigentlich ziemlich Scheisse war. Aber man ist ja im Urlaub, da ist jeder Tag super. Zumindest auf Facebook. 

Das ganze Interessiert mich nicht. Es geht um die Befriedigung und Festigung einer Freundschaft. Zwei Menschen mit dem Auto unterwegs. Roadtripping mit der Roten Brille auf. Dann Pasta zum Znacht und ein kurzes Cluedo-Spiel. Dazu Cider und Ideen für die nächsten Tage sammeln. Wenn die Sonne schon so schöne Schatten wirft, dann soll man sich auch bedanken. WIr werden ihr etwas näher kommen, wenn wir morgen den Conic Hill besteigen. Sonnenkinder sind selten.






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