Dienstag, 23. April 2013

Retrospektive

21. April 2013 - Intermezzo

Wenn ich mich an die Reise mit Lukas erinnere, die für mich zu der intensivsten Phasen meines Lebens zählt, erinnere ich mich, wie ich damals zu diesem Menschen aufgeschaut habe. Lukas hatte etwas spezielles, eine Aura, die daher kam, dass er ein gefestigter Mensch, ein Charakter war. Wir waren nicht ebenbürtig. Oft stand ich im Schatten seiner Aura und oft fragte ich mich, warum mich gerade so ein Mensch in seiner Gesellschaft will. 

Dann kam Céline in mein Leben. Die erst unscheinbare Dame mit dem Funkeln in den Augen. Sie schaute zu mir auf. Schon damals, während unserer 20 Minuten, die wir uns in Medellin gesehen haben. Weil ich so viel gereist bin, alles zurückgelassen habe um die Welt und mich selbst zu entdecken, schaut sie zu mir auf. Auf der Suche nach dem Ich, was ich mir lange nicht eingestehen wollte, mir aber durch unseren Austausch immer klarer wird. Wir sind in der gleichen Konstellation wie damals Lukas und ich! Sie kommt mit mir, weil sie weiss, dass ich ihr mit meiner Erfahrung bei ihrem eigenen Prozess helfen kann. Ich war blind aber jetzt verstehe ich, dass es bei Two and a Halfmann genau ums Gleiche ging. Wir reisten zusammen um voneinander zu lernen. 

So hat jeder Mensch, den man trifft, irgendwo seinen Platz und seinen "Nutzen". Für mich brauchte es die Beiden um zu erkennen, das ich nun einen Level erreicht habe, auf dem Lukas damals für mich war. Das heisst für mich, dass die Zeit des Leidens in Central- und Südamerika, wo ich oft alleine war, wo es mir schwer viel gute Menschen zu treffen und ich schwer verletzt oftmals gar keine Lust mehr hatte, absolut notwendig war. 

Weil es alleine mir überlassen war, daraus Konsequenzen zu ziehen. 

Damals habe ich Island gebucht. Ich wusste nicht genau warum und wie ich es zum Beispiel Jenny erklären wollte. Im Nachhinein war es genau die richtige Entscheidung, das Motto von Operation Rückenwind von "Entdecken" zu "Freundschaft" zu ändern. Ecuador mit Selina, Peru mit Elodie, Brazil mit Jenny, Island mit Stéph, die Treffen mit Frida und Lukas und jetzt Irland mit eben Céline. Jeder von diesen Charakteren habe ich gebraucht um das Puzzle zusammen zu fügen und endlich zu begreifen.

Wenn man meine Reise in Kapitel unterteilen würde, dann wäre das erste Jahr wohl die Erkenntnis. Dort habe ich gelernt, wer ich bin. Im Zweiten habe ich gelernt, das zu werden, was ich sein kann. 

Als mir Lukas letzte Woche sagte, dass ich mich verändert habe, dass ich viel gefestigter und stärker wirke, waren wir plötzlich auf gleicher Ebene. Das war das grösste Kompliment, dass er mir unbewusst machen konnte. Céline's Wunsch, mit mir zu Reisen, dann der Schlüssel zur Erkenntnis.

Alles macht jetzt Sinn. 

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